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Segeln: Heiko Kröger verteidigt Weltmeistertitel
Heiko Kröger hat bei den Heim-Weltmeisterschaften im Para Segeln seinen Titel verteidigt und während der Kieler Woche im Einmann-Kielboot 2.4mR die Goldmedaille gewonnen. Zudem gelang Jens Kroker in der Hansa303 eine Überraschung: Der Hamburger freute sich über Bronze. Wichtigste Botschaft neben den Medaillen: „Wir haben einen Meilenstein in Richtung Wiederaufnahme bei den Paralympics gesetzt“, sagte Kröger.
Der Paralympics-Sieger von 2000 aus Waldbröl (NRW) holte im Kieler Gewässer in 21 Rennen in neun Tagen das Maximum heraus. Zunächst schnappte sich der 51-Jährige seinen zehnten Sieg bei der Kieler Woche, dann ließ Kröger bei der Para-WM seinen ebenfalls zehnten Titel folgen. „Es war eine harte Woche, doch als ich gemerkt habe, dass ich auch bei der WM einen guten Start hingelegt habe, hat mir das noch zusätzliche Motivation gegeben“, berichtete Kröger, der bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro nur den sechsten Platz belegt hatte.
Diesmal startete er solide in die ersten Rennen und trumpfte am Ende bei schwierigen Bedingungen mit Windböen sogar richtig auf. So ließ Kröger, dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt, Rio-Silbermedaillengewinner Matthew Bugg aus Australien und den amtierenden Paralympics-Sieger Damien Seguin (Frankreich) hinter sich und siegte im Einmann-Kielboot 2.4mR. Der 25-jährige Berliner Lasse Klötzing landete in dieser Klasse auf dem siebten Platz von 45 Startern. Abgerundet hat das gute deutsche Abschneiden der 48-jährige Jens Kroker in der für ihn ungewohnten Hansa303. Doch mit seiner großen Erfahrung steuerte der Paralympics-Sieger von 2008 souverän aufs Treppchen.
Beinahe noch wichtiger als das sportliche Abschneiden war allen Teilnehmern die Zukunft des Para Segelns. Die Sportart wird 2020 in Tokio erstmals seit der Premiere 2000 nicht paralympisch sein, großes Ziel ist die Wiederaufnahme ins Programm der Spiele 2024. Fast 100 Segler aus 41 Nationen waren dafür ein starkes Signal. Heiko Kröger: „Wir hoffen, dass wir hier in Kiel das Ruder für die Paralympics herumreißen konnten.“