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Rollstuhlcurling-WM: Mit breiter Brust aufs Eis rollen
Das deutsche Team strebt in PyeongChang einen Platz unter den Top fünf an
Die Qualifikation für die Paralympics haben sie schon in der Tasche, dennoch ist die deutsche Rollstuhlcurling-Nationalmannschaft gut ein Jahr vor den Spielen voller Motivation und Vorfreude in den Flieger nach Südkorea gestiegen. Schließlich finden dort vom 4. bis 11. März die Weltmeisterschaften statt – und zwar genau an dem Ort, wo das fünfköpfige Team im März 2018 auch bei den Paralympics die Großen ärgern will. Ziel ist ein Platz unter den Top fünf.
„Die Vorfreude ist groß. Wir sind gut vorbereitet und treten die Reise mit Zuversicht an. Ich bin guter Hoffnung, dass wir unsere Ziele erreichen“, erklärt Cheftrainer Bernd Weißer, der vor über einem Jahrzehnt dafür gesorgt hat, dass es die Sportart Rollstuhlcurling in Deutschland überhaupt gibt. Nun strebt der 72-Jährige mit seinem Team einen Platz unter den fünf besten Mannschaften der Welt an. Insgesamt treten in PyeongChang zehn Nationen an. Favorisiert seien Russland, die USA, Kanada und Südkorea, die unter Profibedingungen trainierten, so Weißer. Mit den Teams aus Schottland, Norwegen, Finnland und der Schweiz seien seine Spielerinnen und Spieler auf Augenhöhe. Neun Partien stehen in der Vorrunde zwischen dem 4. und 9. März auf dem Programm, zum Auftakt geht es gegen Norwegen. „An einem guten Tag können wir auch mal die Top-Mannschaften schlagen, allerdings fehlte uns über ein gesamtes Turnier bislang die Konstanz“, sagt Weißer.
Große Präzision und Konzentration sind in jedem Spiel gefordert
Dafür benötige sein Team viel Präzision und volle Konzentration in jedem Spiel – bei einer Dauer von rund zweieinhalb Stunden pro Match eine große Herausforderung. Daher wird auch verstärkt im mentalen Bereich gearbeitet. „Wir haben uns intensiv vorbereitet auf Lehrgängen und bei Turnieren. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Wir können mit breiter Brust aufs Eis. Wenn jeder das abruft, was er kann, dann können wir auch für die ein oder andere Überraschung sorgen“, betont Weißer.
Dass die Weltmeisterschaften am Ort der Paralympics stattfinden, lässt die Vorfreude noch weiter steigen. „Wir haben schon erste Erfahrungsberichte von den Schweizern erhalten, werden uns die Wettkampfstätte genau anschauen und freuen uns, dass wir im März 2018 auf jeden Fall wiederkommen dürfen. Da wir schon qualifiziert sind, können wir die WM ganz entspannt angehen, wollen aber dennoch das Bestmögliche herausholen“, sagt der Cheftrainer des deutschen Teams. Nachdem 2014 die Qualifikation für die Spiele in Sotschi verpasst wurde, wird es die erste Teilnahme seit acht Jahren sein. Doch vor den Paralympics steht die Weltmeisterschaft auf dem Programm. Und dabei möchte das deutsche Team mit guten Leistungen und einer Platzierung unter den Top fünf viel Selbstvertrauen tanken.
Die deutsche Rollstuhlcurling-Nationalmannschaft: Christiane Putzich (Hofgeismar/Hessen, Curling Club Füssen), Harry Pavel (Fuchsstadt/Bayern, Curling Club Schwenningen), Martin Schlitt (Limburg/Hessen, Eintracht Frankfurt), Heike Melchior (Frankfurt, Eintracht Frankfurt) und Christoph Gemmer (Wiesbaden, Eintracht Frankfurt).