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Paracanoe EM in Brandenburg/Havel
Nach der Nominierung durch den Deutschen Behinderten Sportverband (DBS) konzentriert sich die deutsche Para-Kanu-Nationalmannschaft ganz auf die Vorbereitungen zur Europameisterschaft vom 10. bis zum 12. Juli in Brandenburg /Havel. Dazu gehören für vier Kaderathleten auch die Ostdeutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende an gleicher Stelle. So können sie auf dem bekannt schwierigen Wasser schon mal unter Rennbedingungen ihren Leistungsstand überprüfen.
Zur Europameisterschaft haben insgesamt 93 Athleten aus über 20 europäischen Ländern gemeldet. Dies stellt einen neuen Melderekord für Para-Kanu-Europameisterschaften dar. Darunter sind die Weltmeister Tom Kierey aus Deutschland und Markus Mendy Swoboda aus Österreich, sowie sicher alle Welt- und Europameister aus Großbritannien. Tom Kierey, der im letzten Jahr bei seinem ersten internationalen Start Zweiter der Europameisterschaften im portugiesischen Montemor-o-Velho wurde, will sich in Brandenburg auch diesen Titel gegen seinen stärksten Konkurrenten Julian Serban aus Rumänien holen. Er sagt dazu: „ Ich möchte das Beste aus mir herausholen und Alles geben!“ Im Gespräch betont er auch, dass er die Organisation von Wettkämpfen in Brandenburg und das sachkundige Publikum vor Ort ihn bisher immer sehr beeindruckt haben: „ Da Brandenburg in der Vergangenheit schon immer Großes geleistet hat, erwarte ich mir da natürlich ein tolle Kulisse für die Rennen.“
So ähnlich äußert sich die erfahrene Brit Gottschalk, Zweite der EM in Portugal: „ Ich hoffe auf ein tolles und mitreißendes Publikum sowie einen fairen Wettkampf.“
Gerhard Bowitzki (PCK Wassersport Schwedt) wird bei dieser Meisterschaft in seinem Bundesland Brandenburg seine Abschiedsvorstellung geben und meint: „ Ziel ist Bronze!“ Das ist für den 59-jährigen Weltmeister von 2012 durchaus ein erreichbares Ziel.
Andere, international noch nicht so erfahrene Athleten liebäugeln natürlich auch mit einem Platz auf dem Podest. Die größte Unsicherheit im Para-Kanu-Rennsport sind aber immer wieder neue Athleten, die vorher niemand kannte, und die mit herausragenden Leistungen ihr internationales Debüt geben. Dies gelang im Vorjahr auch Christian Mathes mit seinem dritten Platz bei der WM in Duisburg. Und man wird sehen wie die Neuen im deutschen Team, Ivo Kilian und Susanne Wichmann, sich bei ihrem ersten internationalen Start schlagen werden.
Der DBS hat für die Nationalmannschaft 2014 mit 8 Sportlern die größte Mannschaft bisher nominiert. Auch wenn die Kanuten international für den Deutschen Kanuverband starten, sieht der Kooperationsvertrag zwischen beiden Verbänden vor, dass die Nominierung durch den Behindertensportverband erfolgt, der auch den größten Teil der Finanzierung übernimmt.
Zur Europameisterschaft in Brandenburg werden folgende Para-Kanuten an den Start gehen:
Tom Kierey, KC Borussia Berlin, im K1 der Startklasse LTA
Gerhard Bowitzki, PCK Wassersport Schwedt, im V1 der Startklasse LTA
Brit Gottschalk, WV Schierstein, im K1 und V1 der Startklasse LTA
Stefan Deuschl, RP Augsburg, im K1 der Startklasse TA
Ivo Kilian, Hallescher KC 54, im V1 der Startklasse TA
Christian Mathes, SG BeNi Regensburg, im K1 der Startklasse A
Ingo Greiner, SC DHfK Leipzig, im V1 der Startklasse A
Susanne Wichmann, Aktiv e.V, Stahnsdorf, im K1 der Startklasse A
National und international gibt es 3 Startklassen, um den unterschiedlichen Behinderungsgraden einigermaßen gerecht zu werden. LTA- Fahrer haben Behinderungen, die beim Paddeln weniger einschränken als TA- oder A- Paddler. Es wird im K1 und im V1, dem Canadier der Para-Kanuten, über 200m gestartet.
Quelle: Christel Schlisio