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Para Sport-News kompakt
Der Fokus im Para Sport lag zuletzt auf der Para Leichtathletik-WM in Kobe (Japan). Aber auch in weiteren Sportarten gab es in den vergangenen Tagen wichtige Entscheidungen und Erfolge zu bejubeln. Max Gelhaar und Martin Schulz haben zum Saisonauftakt Siege beim Para Triathlon-Weltcup in Samarkand (Usbekistan) gefeiert und Flora Kliem beendete die Para Bogensport-EM in Rom (Italien) auf dem neunten Rang. Unterdessen haben Jasmina Bier und Paul Umbach beim Para Ruder-Weltcup in Luzern (Schweiz) ihr Paralympics-Ticket verpasst. Außerdem durfte sich Nancy Poser beim Para Boccia Challenger-Turnier in Finnland über Platz zwei freuen.
Weltcup-Siege für Schulz und Gelhaar
Der zweimalige Paralympics-Sieger Martin Schulz hat sich beim Rennen über die paralympische Distanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) auf der Laufstrecke von seinen Konkurrenten abgesetzt und siegte nach 54:15 Minuten vor dem Ungarn Bence Mocsari (54:51) und Tom Williamson (IRL/55:13). Für den amtierenden Weltmeister war es sein erstes internationales Rennen seit dem Gewinn des WM-Titels im September 2023.
Für Max Gelhaar, der erstmals seit Oktober des vergangenen Jahres wieder international startete, war es der insgesamt fünfte Sieg in einem Weltcup-Rennen. Drei davon errang er in den vergangenen zwölf Monaten. Gelhaar gewann nach 1:03:14 Stunden mit deutlichem Vorsprung von fast zwei Minuten vor Viktor Chebotarev (AIN/1:05:13) und dem Koreaner Hwang Tae Kim (1:11:48).
Es bleibt bei vier Booten in Paris
Für die Paralympics bleibt es bei vier teilnehmenden Booten im Para Rudern. Das ist schon eine beachtliche Ausbeute, da es nur fünf paralympische Ruder-Wettbewerbe gibt, doch der ehrgeizige Bundestrainer Marc Stallberg hätte gerne eine 100-prozentige Abdeckung erreicht. Jasmina Bier und Paul Umbach verpassten allerdings mit ihrem dritten Rang im Finale des Mixed-Doppelzweiers der Klasse PR2 die Qualifikation für Paris. Den Plan, mutig zu starten, setzte das Duo nicht um, so dass die erwarteten Konkurrenten aus Frankreich und Israel auf den Nebenbahnen schon auf der ersten Teilstrecke davonzogen. Als Bier und Umbach ihren Spurt anzogen, war die Messe schon gelesen. Am Ende fehlte eine knappe Länge auf Frankreich und Israel, die sich ins Ziel retteten und sich damit beide für Paris qualifizierten. „Wir sind enttäuscht, aber die Mannschaft hat alles gegeben. Wir haben wieder die schnellsten letzten 500 Meter gefahren, aber der Start hätte offensiver sein müssen“, sagte Stallberg. Neues Ziel für Bier und Umbach sei nun Los Angeles 2028: „Die beiden sind noch jung, wir sehen dieses Jahr einfach als Auftaktsaison.“
Para Bogensport-EM: Platz neun für Kliem
Die Para Bogenschützin Flora Kliem hat bei ihren zweiten Europameisterschaften im italienischen Rom vor beeindruckender Kulisse den neunten Rang belegt. Nach der Qualifikation war es sogar der sechste Platz mit 556 Ringen, doch im entscheidenden Finalwettkampf im K.O.-Modus unterlag Kliem der Französin Aziza Benhami knapp mit 4:6.
Kliem, die für das Team Deutschland Paralympics den bisher einzigen Quotenplatz im Para Bogensport für die Paralympics 2024 gesichert hat, war mit diesem Ergebnis nicht ganz zufrieden: „Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich im Finalschießen nicht gezeigt habe, was ich kann.“ Dennoch blickt die 25-Jährige bereits in Richtung Paris und sieht eine Steigerung in ihren Leistungen. „Ich weiß, dass ich mit den Weltbesten mithalten kann und weiß, woran ich weiterhin bis zu meinem großen Ziel Paris arbeiten muss“, so die Schützin vom ASC Göttingen.
Erfolgreicher World Boccia Challenger in Finnland
Beim Turnier im finnischen Pajulahti durfte sich Nancy Poser im Einzel der Klasse BC3 über den zweiten Platz freuen. Im Viertelfinale besiegte sie Lujain Althaqfi aus Saudi-Arabien im Tie-Break (4:3). Im Halbfinale folgte dann ein 4:2-Erfolg über die Lokalmatadorin Vivi Virtanen. Allerdings war Nurulasyiqah Taha aus Singapur im Finale zu stark für die 44-Jährige, die sich am Ende mit 2:6 geschlagen geben musste, sich aber dennoch zufrieden zeigte: „Nach einem schwachen letzten Jahr endlich wieder Erfolg zu haben, war für mich sehr wichtig. Das zeigt, dass sich das viele Training – auch das mentale – gelohnt hat“, freute sich Poser. Teamkollege Ilker Icöz scheiterte in der Konkurrenz der Männer im Viertelfinale deutlich am Briten Matthew Barry (2:11).
Im Teamwettbewerb der Klasse BC3 schafften es die beiden bis ins Halbfinale und unterlagen dort gegen Singapur mit 2:6. Das anschließende Spiel um Platz drei ging mit 4:3 knapp an das Duo aus Saudi-Arabien.