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Para-Kanuten des DKV bleiben ohne Medaillenränge
Für die acht Para-Kanuten des DKV haben sich bei den Weltmeisterschaften vom 6.-10. August in Moskau die Medaillenhoffnungen leider nicht erfüllt. Nach den Semifinals schienen die Chancen auf WM-Edelmetall vor allem für den Vorjahres-Weltmeister Tom Kierey (Berlin) im K1 LTA sowie für den Bronzemedaillengewinner von Duisburg Christian Mathes (Regensburg) im K1 A noch durchaus gegeben.
Im Finale paddelten dann sowohl Tom Kierey als auch Christian Mathes auf Rang vier. Enttäuscht bilanzierte Tom Kierey: „Ich habe alles gegeben, aber das macht halt das Resultat auch nicht besser. Ein 4. Platz zählt nun mal in Deutschland nicht“, sagte der 19-Jährige und bezog in seine persönliche Analyse die Entwicklung im Para-Kanu insgesamt mit ein. „Ich kann mit dem 4. Platz leben, nur langfristig muss sich im Para-Kanu einiges ändern. Wenn z. B. jeder für sich allein trainiert, ist es schwer, voranzukommen. Dafür braucht es den Vergleich mit den Besten, und es braucht professionelle Rahmenbedingungen. Andere Länder sind da schon weiter, was dort geht, sollte auch bei uns möglich sein.“
Überaus zufrieden zeigte sich dagegen trotz verpasster Medaille Christian Mathes mit seinem Ergebnis: „Eine Medaille ist natürlich immer besser als keine. Aber ich bin froh, dass ich an der Spitze dran bin, das ist für mich erst mal das Wichtigste, da lässt sich auch ein 4. Platz verkraften. Komisch ist nur: Im letzten Jahr haben mir schon zwei Sekunden bis nach ganz vorn gefehlt, in diesem Jahr nun wieder. Das Rennen selbst war aus meiner Sicht gut. Ich wollte Bestzeit fahren, das habe ich geschafft. Ich brauche immer den Vorlauf, um richtig in Schwung zu kommen. Beim Sieg im Semifinale war ich dann auf Kurs und hatte mein Minimalziel – das Finale – erreicht. Mein großes Ziel aber bleibt auf jeden Fall Rio 2016.“
In weiteren Finals kamen trotz guter Zeiten Brit Gottschalk (Schierstein) im V1 LTA der Damen, Susanne Wichmann (Stahnsdorf) im K1 A der Damen und Ingo Greiner (Leipzig) im V1 A der Herren jeweils auf Rang sieben. Ivo Kilian (Halle) im V1 TA und Volker Briel (Duisburg) im V1 LTA belegten jeweils Platz neun.
Die Cheftrainerin der deutschen Para-Kanuten, Sandra Müller, äußerte als Fazit der Wettkämpfe von Moskau: „Auf der einen Seite ist es schade, dass es mit der einen oder anderen erhofften Medaille nicht geklappt hat. In der Spitze schieben sich die Leistungen heute immer mehr zusammen und es wird immer schwerer Medaillen zu erringen. Auf der anderen Seite aber haben unsere Sportler eine Reihe von persönlichen Bestzeiten erzielt, so z. B. Christian Mathes, Stefan Deuschl, Brit Gottschalk sowohl im K1 als auch im V1 und auch Susanne Wichmann ist ein super Rennen gefahren. Leider hat es nicht zu mehr gereicht. Dennoch sollte uns das Ergebnis Mut machen. Wir bauen weiterhin leistungsfähige Strukturen im Para-Kanu auf. Es müssen weitere Schritte folgen, damit wir noch weiter nach vorn kommen. Wichtig ist, dass mit Blick auf Rio 2016 unsere Sportler in den paralympischen Disziplinen voraussichtlich Bundeskaderstatus bekommen.“
Quelle: Hans-Peter Wagner