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Neue Weltrekorde durch Popow und Rehm
Gut eine Woche vor der Weltmeisterschaft in Lyon präsentierten sich Deutschlands Leichtathleten in Rekordlaune. Heinrich Popow und Markus Rehm glänzten beim 3. Integrativen Sportfest im Manforter Stadion (Leverkusen) an diesem Wochenende mit neuen Weltrekorden über 100 m bzw. im Weitsprung.
Vor rund 300 Zuschauern im Manforter Stadion nutzten die Bayer Athleten die guten Bedingungen. Nach Problemen mit der Zeitmessung und einem einstündigen Zeitverzug nahm das Meeting richtig Fahrt auf. Das erste Ausrufezeichen setzte Heinrich Popow. Der Athlet von Karl-Heinz Düe verbesserte im Vorlauf den Europarekord über 100 m auf 12,35 sec im Manforter Stadion und kündigte im Interview mit Moderator Sebastian Hempfling eine weitere Steigerung für das Finale an. Im Nachwuchsbereich erzielten der 18jährige doppelt unter-schenkelamputierte Johannes Floors (13,84 sec) und die 12jährige oberschenkelamputierte Hannah Tempel (19,27sec) über 100 m neue persönlichen Bestleistungen, die für die Zukunft hoffen lassen. Überzeugen konnten über 100 m auch die JWM-Fahrer Felix Streng (11,64sec), Timor Huseni (12,45 sec), Philipp Waßenberg (14,24 sec) und Leon Schäfer (14,66 sec), die alle nur knapp über ihren persönlichen Bestleistungen blieben. Im Finale ließ Heinrich Popow dann den flotten Sprüchen Taten folgen. Der 29jährige steigerte sich im Finale erneut und stellte mit 12,11 sec einen neuen Weltrekord auf. Er verbesserte den Weltrekord des Kanadiers Earle Connor, der 2002 ebenfalls im Manforter Stadion aufgestellt wurde.
Im Speerwerfen konnte der nach Kaiserslautern gewechselte Mathias Mester den Europarekord auf 41,67m verbessern.
Zum Ende der Veranstaltung folgte dann mit dem Weitsprung ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. Markus Rehm verbesserte seinen eigenen Weltrekord auf 7,54 m. Der Athlet von Steffi Nerius begann den Wettkampf mit 7,22 m. Bei zwei weiteren Versuchen sah es bereits nach einem neuen Weltrekord aus, doch zweimal zeigten die Kampfrichter die rote Fahne. Mit dieser Leistung schob sich Rehm zugleich unter die Top 20 des deutschen Leichtathletikverbandes.
Im Schatten dieser herausragenden Leistung steigerte sich Nachwuchsathlet Leon Schäfer auf starke 5,35 m. Auch die weiteren Junioren Frederic Heinze (5,15 m), Philipp Waßenberg (4,84 m), Felix Streng (5,88 m) und Timor Huseni (5,68 m) blieben nur knapp hinter ihren Bestleistungen und sind für die Junioren WM bestens gerüstet.
Paralympics-Sieger Richard Whitehead blieb über 200 m in 25,88 sec etwas hinter seinen eigenen Erwartungen zurück.
Im Abschließenden 400 m Lauf zeigte Johannes Floor in 1:07,80 min, dass Deutschland langfristig neben David Behre einen weiteren hoffnungsvollen Athleten auf der Stadionrunde hat.
Kugelstoßer Frank Tinnemeier blieb mit 12,82 m ebenso wie Hochspringer Mark Lembeck (1,68 m) unter seinen Möglichkeiten. 400m Läufer David Behre musste nach 12,35 sec (S.B.) im Vorlauf auf Grund von Kniebeschwerden auf die weiteren Rennen verzichten.
Im Rahmen des Sportfestes konnten Michaela Flöth, Astrid Höfte, Viktoria Gramatke und Laura Darimont vom aktiven Wettkampfgeschehen verabschiedet werden. Alle vier haben für den DBS viele internationale Wettkämpfe bestritten, Höhepunkt dabei ist sicher die Goldmedaille von Michaela Flöth im Kugelstoßen bei den Paralympischen Spielen in Sydney. Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport im DBS, dankte den Athletinnen für ihre erfolgreichen Laufbahnen und machte deutlich, dass ihr Einsatz und ihre Vorbildfunktion dazu beigetragen haben so viele junge Leichtathletinnen und Leichtathleten hier beim Wettkampf zu sehen.
Heinrich Popow: „Ich habe mich vor dem Lauf zwar stark gefühlt und freue mich riesig, dass es heute endlich geklappt hat. Eigentlich wollte ich aber nur zeigen, was ich drauf habe. Jetzt konzentriere ich mich voll auf die WM.“
Markus Rehm: „Was für ein Treffer! Weit mehr als erhofft bei der Generalprobe. So kann es bei der WM gerne weiter gehen.“
Quelle: TSV Bayer 04 Leverkusen