Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport
Mit rasantem Tempo durch den Eiskanal
Erstmals hat in diesem Winter ein Weltcup in den neuen Sportarten Para-Bob und Para-Skeleton in Deutschland stattgefunden. Nach den Weltcup-Stationen in Park City und Lillehammer ging es nun nach Oberhof in Thüringen. In St. Moritz folgen an diesem Wochenende unter der Flagge des Weltverbandes IBSF die Weltmeisterschaften 2017 mit Athleten aus elf Nationen. Ein deutscher Teilnehmer wird dann noch nicht dabei sein – allerdings könnte bald ein bekanntes Gesicht aus dem paralympischen Sport vertreten sein.
Voraussichtlich im Jahr 2022 wird die rasante Sportart, bei der Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern erreicht werden, im chinesischen Peking ins Programm der Winterspiele aufgenommen. Bevor es jedoch soweit ist, stehen noch zahlreiche Fahrten auf den Bahnen dieser Welt an – so wie auch mit der nun erfolgreich absolvierten Deutschland-Premiere in Oberhof, organisiert durch die vor drei Jahren gegründete Abteilung unter dem Dach der IBSF.
In der thüringischen Wintersporthochburg stellten sich 24 Starterinnen und Starter mit Handicap der Herausforderung auf einer der anspruchsvollsten Kunsteisbahnen der Welt, dem mit 1354,5 Meter langen Oberhofer Eiskanal. Beim Einer-Mono-Bob wird auf identische Bobs gesetzt, lediglich die Sitzposition kann je nach Behinderung individuell angepasst werden. Die 20 Carbonschlitten wurden vom Weltverband IBSF zur Verfügung gestellt und werden auch vom Verband abgestimmt und gewartet.
Noch nicht im Weltcup dabei war der momentan einzige deutsche Bobpilot mit einer Startberechtigung, der Berliner Tom Kierey, der zahlreiche Trainingsläufe absolvierte. Kierey, der sich sonst eher auf dem Wasser statt auf dem Eis heimisch fühlt und bei den Paralympics in Rio die Silbermedaille im Kanu gewann, versuchte sich erfolgreich bei seinen ersten Fahrten in der Eisrinne von Oberhof. Aufmerksame Beobachter an der Strecke waren Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Behindertensportverband, und Dr. Ralf Otto, Präsident des PSC Berlin, die sich einen Eindruck von dieser faszinierenden Sportart verschafften.
Quelle: Dr. Ralf Otto, Ergänzungen DBS