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Sandra Mikolaschek bezwingt die Paralympics-Siegerin
Das deutsche Tischtennis-Team knüpft bei den Lignano Master Open nahtlos an die Erfolge der Junior Open in Italien an. Allen voran Sandra Mikolaschek – die 19-Jährige bezwang im Einzel-Finale die amtierende Paralympics-Siegerin Borislava Peric-Rankvic aus Serbien und sicherte sich damit die Goldmedaille. Die gesamte Teamleistung mit drei Medaillen im Einzel- und drei Medaillen im Teamwettbewerb bestätigt die gute Frühform der deutschen Athleten.
Sandra Mikolaschek zeigte sich erneut in eindrucksvoller Verfassung. Wie schon im U23-Turnier gewann sie ihre Gruppe in den kombinierten Wettkampfklassen 4-5 souverän und musste nur einen einzigen Satzverlust gegen die Serbin Popadic hinnehmen. Im Halbfinale gelang ihr die Revanche für das bittere Viertelfinal-Aus in Rio de Janeiro gegen Sue Gilroy aus Großbritannien, der sie dieses Mal bei ihrem 3:1-Sieg keine wirkliche Chance ließ. Doch der große Coup folgte im Finale: Hier traf sie auf die Paralympics-Siegerin Borislava Peric-Rankvic (SRB), gegen die sie bisher noch nie einen Sieg einfahren konnte. Das beeindruckte die 19-Jährige jedoch wenig: Mikolaschek spielte mutig auf und konnte den ersten Satz gewinnen. Auch der folgende Satzausgleich brachte sie nicht aus dem Konzept: Den umkämpften dritten Satz sicherte sich die junge Deutsche mit 11:9, was sich als Knackpunkt erwies. Nun agierte die Serbin verunsichert, Mikolaschek hingegen verfolgte ruhig ihre Taktik und gewann den vierten Satz mit 11:2. Somit holte sie nicht nur die Goldmedaille, sondern setzte mit ihrem ersten Sieg gegen Peric-Rankovic eine beeindruckende Duftmarke.
Im Teamwettbewerb brachte die Wahl-Düsseldorferin die Serbin dann nach einem 1:6 bei 0:2 Satzrückstand abermals an den Rande einer Niederlage, zog dann aber in der Verlängerung doch noch knapp den Kürzeren. Trotz gewonnenen Doppels mit Teampartnerin Lisa Hentig, die im Einzel in der Gruppe scheiterte, besiegelte sie damit die Finalniederlage gegen die Serbinnen Peric-Rankovic/Popadic. Vorher besiegten Mikolaschek/Hentig die Duos aus Japan/Serbien und Russland/Kroatien und sicherten sich so Silber.
Ebenfalls Gold im Einzel- und Silber im Teamwettbewerb holte der Vize-Paralympicssieger im Team, Thomas Brüchle. Der Lindauer setzte sich in der WK 3 ohne Satzverlust als Gruppenerster durch, wodurch er im Achtelfinale ein Freilos bekam. Auch der Slowene Lukezic konnte ihm im Viertelfinale noch keinen Satz abnehmen, das schaffte erst Alexander Ohgren (SWE) im Halbfinale. Doch es sollte der einzige verlorene Durchgang bleiben, ohne größere Schwierigkeiten zog Brüchle ins Finale ein, wo er Makszin Dacian aus Rumänien in drei Sätzen bezwang.
Im Teamwettbewerb trat Brüchle mit Alexandre Delarque (FRA) in der WK 4 an. Mit glatten Siegen gegen die Mannschaften aus Israel und Rumänien/Ukraine kam es zum Endspiel gegen das Duo aus Polen. Hier setzte sich das eingespielte Team Lis/Nalepka dann allerdings mit 2:0 gegen die deutsch-französische Kombi durch.
Ein weiterer Youngster machte nach Silber im Junior-Turnier auch bei den Master Open auf sich aufmerksam: Die 16-Jährige Marlene Reeg darf zwei weitere Medaillen mit nach Hause nehmen. Mit Siegen gegen Bicsak (HUN) und Saratova (RUS) und Niederlagen gegen Lucic (CRO) und Tepelea (ROU) erspielte sich die Hessin Bronze im Einzel der Wettkampfklasse 10. Im Teamwettbewerb tat sie sich mit der Ungarin Bettina Bicsak zusammen und konnte in den kombinierten WKs 8-10 Silber gewinnen. Lediglich das polnisch-rumänische Duo Pek/Tepelea erwies sich bei der 1:2 Niederlage als zu stark, gegen die starken Russinnen konnten Reeg/ Bicsak jedoch einen 2:1 Sieg feiern und das Team aus den Niederlanden/Japan hatte beim 2:0 keine Chance.
Bei Co-Trainer Hannes Doesseler hinterlässt das erste Turnier des Jahres einen rundum positiven Eindruck: „Wir konnten die gute Leistung aus den Junior Open in die Master Open mitnehmen und unsere Form bestätigen. Besonders Sandras Sieg gegen die Paralympicssiegerin Peric-Rankovic war herausragend“, freut sich Doesseler. „Das war ein guter Start in die schwere nach-paralympische Saison - auch im Vergleich mit anderen Nationen. Die Team-WM kann kommen.“
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