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Kristen Bruhn: Ehrgeiz zum Abschluss
Mit insgesamt 19 Athletinnen und Athleten sowie einigen Medaillenhoffnungen machen sich die Schwimmer des Deutschen Behindertensportverbandes Anfang August auf den Weg nach Eindhoven. Dort steigen vom 4. bis 10. August die Europameisterschaften. Zu den Hoffnungsträgern zählt auch wieder Kirsten Bruhn. Doch die beeindruckende Karriere der 44-Jährigen biegt jetzt endgültig auf die Zielgerade ein, für die dreimalige Paralympics-Siegerin sind es die letzten großen Wettkämpfe.
„Ehrgeizig bin nach wie vor“, stellt Bruhn direkt klar. Auch wenn es schwer werden dürfte, die persönlichen Bestleistungen zu knacken, gibt sie sich noch einmal kämpferisch: „Es ist schon mein Ziel, gute Zeiten zu schwimmen.“ Und Medaillen mitzunehmen. Am liebsten natürlich Gold, gerade über ihre Paradestrecke 100 m Brust. Bei der Weltmeisterschaft 2010 schaffte sie es ganz nach oben aufs Treppchen und stellte einen neuen Weltrekord auf – in Eindhoven. Ein gutes Omen. „Ich freue mich auf die EM und die Schwimmhalle. Daran habe ich positive Erinnerungen“, erklärt Bruhn. Insgesamt geht es für die erfolgreiche Schwimmerin in Eindhoven viermal ins Wasser. Danach ist Schluss – jedenfalls mehr oder weniger. „Hier und da ist in diesem Jahr noch eine Teilnahme geplant, beispielsweise Ende August in London.“ Und zwar an dem Ort, wo sie 2012 ihr drittes Paralympics-Gold holte. „Es reizt mich, dort noch einmal mitzumachen.“ Doch der Fokus der 44-Jährigen liegt auf der EM, alles andere ist Zugabe.
Neben Kirsten Bruhn haben aber noch weitere Athleten aus dem 13-köpfigen A-Team, das um sechs junge Talente erweitert wird, die Chance, um Medaillen mitzuschwimmen. Torben Schmidtke präsentiert sich in diesem Jahr in starker Verfassung und auch Maike Naomi Schnittger ist gut drauf. Daneben gehören Weltmeisterin Elena Krawzow und WM-Silbermedaillengewinnerin Emely Telle zum Aufgebot von Ute Schinkitz. Die Bundestrainerin traut auch Sebastian Iwanow, der nach Verletzungsproblemen in den vergangenen beiden Jahren inzwischen wieder in Form ist, und Denise Grahl bei ihrer Premiere im A-Team einiges zu. Die Vorfreude bei der 21-Jährigen ist jedenfalls groß. „Ich bin sehr gespannt auf die EM. Mein Ziel ist es, eine Medaille zu holen.“ Schinkitz ergänzt: „Denise hat sich sportlich und persönlich toll entwickelt.“ Der Sprung aufs Treppchen könne ihr über 50 und 100 m Freistil gelingen. Nicht zu vergessen ist freilich die mehrfache Paralympics-Siegerin Daniela Schulte, die aber bislang kein gutes Jahr erwischte und nach einer Zahn-Operation zwischenzeitlich aussetzen musste.
Die Junioren sollen genießen und lernen
Allerdings könnten sich die Medaillenchancen teilweise erschweren, da aufgrund weniger Meldungen auf manchen Strecken Startklassen zusammengelegt werden müssen. „Das ist bedauerlich und immer zum Nachteil der niedrigeren Startklasse“, erklärt Schinkitz. Denn anders als beispielsweise bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften gewinnt, wer als erstes anschlägt. „Das betrifft uns auch in der Medaillenvergabe“, sagt die Bundestrainerin. So wird es beispielsweise für Niels Grunenberg wohl schwer, mit der weniger eingeschränkten Konkurrenz mitzuhalten.
Hauptziel sei es aber ohnehin, pünktlich zum Saisonhöhepunkt persönliche Bestzeiten zu schwimmen. Das gelte besonders für die jungen Schwimmer. „Unsere Junioren sollen die Atmosphäre kennenlernen und einige Erfahrungen mitnehmen. Sie schöpfen meistens viel Motivation aus solchen Erlebnissen“, betont Schinkitz.
Zum deutschen EM-Team gehören: Torben Schmidtke, Niels Grunenberg, Daniel Simon, Sebastian Iwanow, Tobias Pollap, Christoph Burkard, Elena Krawzow, Denise Grahl, Annke Conradi, Emely Telle, Kirsten Bruhn, Daniela Schulte und Maike Naomi Schnittger sowie die Junioren Hannes Schürmann, Bastian Fontayne, Julian Erxleben, Klaus Steinhauer, Janina Savelsberg und Henriette Schötter.
Weitere Informationen zu den Athleten des deutschen Schwimm-EM Teams finden sie unter www.deutsche-paralympische-mannschaft.de
Quelle: Kevin Müller