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Kanu: Mehr Startplätze zur Weltmeisterschaft
Die Nachricht aus Warschau vom Kongress der International Canoe Federation (ICF) schlug hohe Wellen: zu den Weltmeisterschaften der Parakanuten im August 2015 in Mailand (Italien) darf jede Nation zwei Athleten pro Startklasse melden.
Dies löste sofort hektische Betriebsamkeit bei den Ressort-Verantwortlichen im Deutschen Kanu-Verband (DKV) aus. Denn das Programm und vor allem das Budget für 2015 waren bereits mit dem DBS abgeklärt. Auch wenn für die Sportart-spezifische Durchführung der DKV und das Ressort Parakanu verantwortlich zeichnen, ist für die Finanzierung und letztendliche Nominierung der Athleten zu internationalen Wettkämpfen der DBS zuständig.
Die Planung des Wettkampfjahrs 2015 gestaltete sich auch ohne diese internationale Aufwertung des Parakanu-Rennsports schwierig genug. Die Europameisterschaften finden bereits am ersten Maiwochenende in Racice (CZ) statt. Davor müssen die nationalen Qualifikationsrennen durchgeführt werden. Denn die Erfüllung der Normzeiten sind Voraussetzung für die Nominierungsvorschläge.
Um die Sache noch etwas komplizierter zu gestalten, gibt es neue Klassifizierungsvorgaben. Das bedeutet, dass alle Kanuten, die an den Qualifikationsrennen teilnehmen, davor noch neu klassifiziert werden müssen. Denn das Internationale Paralympische Comittee (IPC) hat als Zulassungsvoraussetzung für die Paralympics in Rio 2016 eine differenzierte Ausarbeitung der Klassifizierungstests gefordert, untermauert durch wissenschaftliche Untersuchungen. So fanden im Oktober 2014 in Leipzig zum Beispiel Testreihen der schwedischen Forschungsgruppe unter Dr. Anna Björkfors für einen Test der Rumpfmuskulatur und zur Bewegungsanalyse auf dem Kajakergometer statt. Die internationalen Klassifizierer können in der Durchführung der Tests erst dann geschult werden, wenn das IPC diese Anfang 2015 genehmigt hat. So gibt es kaum Vorlauf, und die Klassifizierungen werden direkt vor den ersten Qualifikationsrennen durchgeführt. Denn natürlich können für die Europameisterschaft nur die Athleten zur Nominierung vorgeschlagen werden, die dort auch starten können.
Alle weiteren deutschen Parakanu-Rennsportler werden im Laufe des Frühjahrs 2015 neu klassifiziert.
Da die Zeit zwischen Europameisterschaft und Weltmeisterschaft in diesem Jahr ungewöhnlich lang ist, finden im Juli die zweiten Qualifikationsrennen statt.
Erstmals beteiligt sich die deutsche Parakanu-Nationalmannschaft am Weltcup. Dieser findet vom 21. bis zum 24.Mai in Duisburg statt. Da es in diesem Jahr der einzige internationale Wettkampf in Deutschland für die Parakanuten ist, hoffen alle auf möglichst großen Zuschauerzuspruch dabei.
Bei den Weltmeisterschaften in Mailand vom 17. bis zum 23.August werden bereits die ersten Startplätze für die Paralympics in Rio 2016 vergeben. So haben die Nationen, die in den paralympischen Startklassen Platz 1 bis 4 belegen, bereits einen Startplatz für Rio fest. Die paralympischen Startklassen sind der K1 in LTA und A, Frauen und Männer, sowie der V1 in TA, ebenfalls Frauen und Männer.
Auf nationaler Ebene wird es neben den Deutschen Meisterschaften noch einige Parakanu-Landesmeisterschaften sowie Gruppenregatten geben. Auch nehmen immer mehr Regattaveranstalter Parakanu-Rennen mit in ihrem Programm auf.
Die wichtigsten Parakanu-Termine auf einem Blick:
17.-19.4.2015 1. Nationale Qualifikation in Duisburg, vorher Klassifizierung; Nominierung 1. Platz EM, 1.-2. Platz WC
26.4.-3.5.2015 Europameisterschaft Racice (CZ)
21.-24.5.2015 Weltcup in Duisburg
18.7.2015 2. Nationale Qualifikation in Kienbaum
17.-23.8.2015 Weltmeisterschaften in Mailand (I)
25.-30.8.2015 Deutsche Meisterschaften in München
Die aktuellen Kaderathleten ( vom DBS bestätigt)
B-Kader:
Brit Gottschalk, WV Schierstein
Christian Mathes, SG BeNi Regensburg
Ivo Kilian, Hallescher KC 54
Susanne Wichmann, Aktiv e.V. Stahnsdorf
Tom Kierey, KC Borussia Berlin
C-Kader:
Christian Reeb, River Pirates Augsburg
Daniela Sjöberg-Holtkamp, KC Singen
Patrik Fogarasi, Hallescher KC 54
Ramona Hoppe, Hallescher KC 54
Stefan Volkmann, Aktiv e.V. Stahnsdorf
Quelle: Christel Schlisio