Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport
Premiere: Marathon-WM des IPC in London
Vier deutsche Athletinnen und Athleten bei Premiere am Start
Im Rahmen des Virgin London Marathons (26.4.2015) trug das Internationale Paralympische Kommittee (IPC) erstmals eigenständige Weltmeisterschaften für Marathonläufer/innen mit Behinderung aus. Nach zwei erfolgreich durchgeführten Weltcuprennen mit sechs Weltrekorden, folgten nunmehr die Weltmeisterschaften in sechs Startklassen mit über 100 Teilnehmern.
Nach 1:38:31 Std. erreichte Alhassane Baldé aus Bonn als erster Deutscher Athlet das Ziel und belegte in der Klasse T 53/54 einen sehr guten 12. Platz von 49 gestarteten Fahrern. Bis zum 20. Kilometer konnte der 29-Jährige gut im Hauptfeld mitfahren, musste aber an einer langen Gefällepassage das Hauptfeld ziehen lassen und führte das Verfolgerfeld bis ins Ziel an. "Die Strecke war schwer, insbesondere die Speedbumps (Verkehrsberuhiger) und das profilierte Gelände machten es schwierig, dennoch bin ich froh, meinen ersten Start in London erfolgreich gemeistert zu haben" so Baldé, für den es der erste internationale Meisterschaftsmarathon überhaupt war. Zehn Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer mussten das Rennen gar wegen platter Reifen aufgeben, da der morgendlich einsetzende Regen nach drei Wochen Trockenheit den Schmutz auf den Straßen Londons derart aufwirbelte, dass viele platte Reifen die Folge waren. Auch der zweite deutsche Starter, Stefan Strobel aus Saarbrücken/ Klasse T51/52, fuhr 2/3 der Strecke mit einem flachen Vorderreifen und erreichte das Ziel nach 3:08 Std.. Regina Vollbrecht aus Berlin belegte mit ihrem Begleitläufer Ralf Milke in der kombinierten Klasse T11 (blind)/12 (sehbehindert) den 7.Platz in 3:26:18 Std. und war damit die schnellste vollblinde Läuferin. Triathlet Ralf Arnold ist ebenfalls blind und kommt aus Mannheim. Seinen Traum von den Paralympics in Rio musste er durch Klassenstreichungen im Para-Triathlon begraben und sieht seine Perspektive erst seit wenigen Wochen in der Leichtathletik. Zusammen mit seinen Begleitläufern Matthias Rosenkranz und Martin Schmittke absolvierte er die Marathondistanz in 2:59:56 Std. in neuer persönlicher Bestzeit und belegte Platz 16 von 21 Startern. Erfolgreichste Nation bei den ersten Marathon-Weltmeisterschaften wurden die USA mit Gold durch Tatyana McFadden (T53-54 / 1:41:14 Std,), Joshua George (T53-54/ 1:31:31 Std.) und Raymond Martin (T51-52/ 1:52:27 Std.).
Nächste Herausforderung für die Langstreckler mit Behinderung sind die Deutschen Meisterschaften über 10.000m am 2. Mai in Ohrdruf/ Thüringen.
Quelle: Marion Peters