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IDM bilanziert 47 Weltrekorde

Die 29. Internationalen Deutschen Meisterschaften im Schwimmen der Menschen mit Behinderungen werden in die Geschichte des paralympischen Schwimmsports eingehen: 47 Weltrekorde, 32 kontinentale und 16 deutsche Rekorde sprechen für die sportliche Qualität. 3.200 Besucher während der vier Wettkampftage, 18.000 Zuschauer des Live-Streams und der Besuch des Hamburger Sportsenators Michael Neumann (SPD) dokumentieren das gestiegene Interesse auf allen Seiten.

In der Nationenwertung dominieren die Schwimmer aus Australien. Sie reisen nach 40 Entscheidungen mit insgesamt 18 Medaillen zurück auf den fünften Kontinent. Darunter zehn goldene, drei silberne und fünf in Bronze. Die Niederländerin Lisette Teunissen ist erfolgreichste Athletin der IDM 2015. Sie gewann in der offenen Klasse viermal Gold über 50m und 100m Rücken, 150m Lagen sowie 200m Freistil. Jessica Long aus den USA schwamm in ihrer Startklasse S8 insgesamt fünf Weltrekorde über 200m und 800m Freistil, 200m Rücken und 400m Lagen.

569 Schwimmer aus 41 Nationen waren an den vier Wettkampftagen am Start. Der jüngste Teilnehmer war Jered Müller (11) aus Einbeck, der älteste Dieter Geistefeld (75) aus Braunschweig. Für das gastgebende deutsche Team stehen am Ende zwei Bronzemedaillen durch Torben Schmidtke und Julian Erxleben (beide SC Potsdam) und Platz 17 im Medaillenspiegel zu Buche.

Veranstalter Klaas Brose vom Behinderten-Sportverband Berlin zieht eine durchweg positive Bilanz: „Ich freue mich über die gut besetzten Zuschauerränge an allen vier Veranstaltungstagen. Die sportlichen Leistungen sprechen für sich. Berlin kann Paralympics organisieren und durchführen, das ist mal wieder deutlich geworden.“ Was Berlin kann, davon hat sich auch der Sportsenator der deutschen Bewerberstadt für die Olympischen und paralympischen Spiele 2024/2028 überzeugt. Michael Neumann (SPD) war extra aus der Hansestadt angereist, um sich ein Bild von der Organisation zu machen. Nach zwei Stunden verließ er die Schwimm- und Sprunghalle sichtlich beeindruckt von der organisatorischen Umsetzung. „Ich nehme viele gute Eindrücke mit zurück nach Hamburg. Ich bin ganz sicher, dass sich unsere Bewerbung auch international durchsetzen wird. Wir schaffen das“, so der Senator.“

Organisationschef und Trainer Matthias Ulm muss die IDM 2015 getrennt bewerten: „Ich bin stolz, dass wir eine Veranstaltung dieser Größe und Qualität fast ausschließlich mit Freiwilligen auf die Beine stellen können. Wir haben von allen internationalen Teams überragendes Feedback bekommen. Dafür danke ich allen Beteiligten. Als Trainer des Berliner Schwimmteams freue ich mich über die Leistungen meiner Athleten. Daniela Schulte, Emely Telle, Denise Grahl, Verena Schott und Niels Grunenberg haben die Norm für die Weltmeisterschaften in Glasgow geschafft, Elena Krawzow kommt noch dazu. Damit stellt Berlin die Hälfte des deutschen Teams bei der WM.“

Dass es für die deutschen Athleten dieses Mal kaum für Podestplätze reichte, begründet Bundestrainerin Ute Schinkitz so: „Für uns lag der Fokus auf der WM-Nominierung und damit auf den paralympischen Strecken. Außerdem waren einige unserer Topathleten auch erkrankt oder angeschlagen oder wie Elena Krawzow aufgrund von Prüfungen nicht vor Ort.“ Auch können die jungen Leute die Lücke, die Kirsten Bruhn hinterlassen habe, noch nicht schließen. „Die Voraussetzungen sind gut, aber wir müssen ihnen auch die Zeit geben, um sich zu entwickeln“, so die Bundestrainerin.

Den Sportlern hat es ebenfalls gefallen. Torben Schmidtke vom SC Potsdam: „Ich bin mit meinem Weltrekord über 50m Brust in meiner Startklasse und der Bronzemedaille zufrieden, da ich ja vorher noch erkältet war und noch nicht ganz wieder bei 100 Prozent. Dazu kamen noch zwei vierte Plätze. Aber man merkt schon, dass die Konkurrenz immer stärker wird. Für uns als Athleten sind die IDM ein wichtiger Prüfstein vor den Höhepunkten wie in diesem Jahr die Weltmeisterschaften in Glasgow.“

Alle Ergebnisse der 29. Internationalen Meisterschaften im Schwimmen der Menschen mit Behinderungen finden Sie auch auf http://www.idmschwimmen.de

Quelle: Claus Frömming

Foto: Camera4/IDM Schwimmen