Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport
Hennef vereint Sport und Sportler
Wo einst schon Lothar Matthäus, Stefan Effenberg, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler unter den strengen Augen von Berti Vogts trainierten, bereitete sich am vergangenen Wochenende in einem Leistungslehrgang die Fußballnationalelf ID (Fußball für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung) auf die Europameisterschaft 2016 in Paris vor. Beim Tag der offenen Tür der Sportschule Hennef anlässlich ihres 65jährigen Bestehens zeigten die ID-Kicker in einem Testspiel gegen eine Trainerauswahl des Fußballverbands Mittelrhein ihr Können.
Einen „absoluten Höhepunkt für den Behindertensport und ein Novum für den Deutschen Fußballbund“ nannte Hans Willy Zolper, Behindertenfußball-Koordinator beim Fußballverband Mittelrhein, das Testspiel. Er hoffe, dass dieses Spiel beispielhaft für die Mitgliedsvereine sei, künftig mehr Trainingsangebote für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung anzubieten.
„ID-Fußball, wo er hingehört – in die Mitte der Gesellschaft“, sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), Friedhelm Julius Beucher. Dank Unterstützung der Gold-Kraemer-Stiftung und der DFB-Stiftung Sepp Herberger sei es möglich gewesen, auf dem Platz der legendären Sportschule Hennef zu spielen. Für die Zukunft wünsche er sich, mehr Mittel um sichten, trainieren, spielen und international erfolgreich sein zu können, sagte Beucher.
Für die Gold-Kraemer-Stiftung betonte ihr Hauptgeschäftsführer Peter Michael Soénius: „Mit unserem Engagement wollen wir die sportliche Entwicklung junger Fußballtalente voranbringen. Dabei ist die enge Zusammenarbeit mit der Nationalmannschaft und dem Fußball-Leistungszentrum Frechen der Stiftung der Grundstein dafür, langfristig auch international mitzuhalten. Der Leistungslehrgang am Wochenende sollte zukünftig ein fester Bestandteil im Jahreskalender der Nationalmannschaft und des Fußball-Leistungszentrums werden.“
ID-Teammanager Reinhard Brendel dankte der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Gold-Kraemer-Stiftung für die zusätzliche Gelegenheit mit dem gesamten Kader in Hennef mehrere Tage trainieren zu können.
Um künftig noch mehr Sportlern mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, in Hennef trainieren zu können, will die Sportschule kräftig investieren. Vorgesehen seien unter anderem der Einbau eines Aufzugs und die behindertengerechte Umgestaltung der Sportlerzimmer, sagte der Leiter der Sportschule, Sascha Henrich-Becker.