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Gold, Silber und viele Punkte für Paratriathleten
Der Start ins Wettkampfjahr 2014 lief für die deutschen Paratriathleten nur teilweise nach Wunsch. Beim ITU World Paratriathlon Event Besancon(FRA) gelang Welt- und Europameister Martin Schulz (Leipzig) der erhoffte Sieg. Der internationale Neuling Simon Gänger wurde Zweiter. Die übrigen vier Paratriathleten beendeten ihre Rennen über die Sprintdistanz (750 m/ 18,5 km / 5 km) jeweils auf sechsten Rängen.
„Ein Sieg, ein zweiter Platz und Punkte für alle unsere Starter“, lautete der positive Part des Resümees von Nadine Mielke, der stellvertretenden Cheftrainerin Paratriathlon und Projektleiterin bei der DTU. „Was uns aber etwas überrascht hat, sind die teilweise neuen Klassifizierungen für die Athleten, die die Internationale Triathlon Union vorgenommen hat“, so Mielke weiter. In neue Klassen eingeordnet wurden der blinde Ralf Arnold (Mannheim) und der armbehinderte Simon Gänger (Löchgau).
Konkret bedeutete dies, dass Arnold statt keinem nun ein Rest-Sehvermögen attestiert wurde, so dass er einen Zeitnachteil von 3:43 Minuten in den internationalen Rennen hat. „Das erklärt auch seine Platzierung, denn wäre er wie bisher genauso klassifiziert worden wie der Sieger, hätte Ralf um Platz eins gekämpft“, hofft Mielke darauf, dass die vorläufigen Klassifizierungen noch zu Gunsten der deutschen Paratriathleten modifiziert werden.
Gänger dagegen profitierte von seiner neuen Einordnung. Statt wie in den Vorjahren zusammen mit Weltmeister Schulz in der Paratriathlon-Klasse 4 (PT4) startete er mit Stefan Lösler (Esslingen) in der PT2 (schwere Gehbehinderung). Des einen Freud des anderen Leid. Gänger wurde Zweiter, Lösler Sechster, da er noch weitere „neue“ Konkurrenten erhalten hatte. Insgesamt steigerte der amtierende Europameister seine Leistung im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich und kam nur eine Sekunde hinter dem Weltmeister 2013 ins Ziel. Trotzdem bedeutete dies dann am Ende Rang sechs.
Einfach kein gutes Rennen erwischte dagegen Markus Häusling (Nendorf). Der eigentlich schwimmstarke Rollstuhlfahrer hatte diesmal mit einer Panik-Attacke im Wasser zu kämpfen und verlor so in Disziplin eins bereits viel Zeit. Am Ende wurde er – wie Arnold, wie Lösler und auch wie Andrea Thamm (Berlin, PT4) – Sechster seines Rennens.
Über jeden Zweifel erhaben trotz einiger seltsamer Regularien war dagegen Martin Schulz. Da das Schwimmen mit Fluss-Strömung stattfand, hatte er einen kleineren Vorsprung als sonst auf die Konkurrenten. Auch dass er seinen für ihn gerechten – und bislang immer regelkonformen und problemlos akzeptierten - Radvorbau im Rennen jeweils auf- und abbauen musste, hinderte ihn nicht am erfolgreichen Saisonbeginn.
Text: Oliver Kubanek