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Goalball-EM: China entscheidet über Paralympics-Quali
Herrenteam wird Fünfter, die Damen steigen als Neunte ab
Deutschlands Goalball-Herren werden Fünfter bei der Europameisterschaft im litauischen Kaunas – und die Paralympics-Teilnahme ist weiterhin möglich. Und zwar dann, wenn China im November Asienmeister wird. Das hängt damit zusammen, dass das deutsche Team bei den World Games in Seoul ebenfalls Fünfter wurde und die direkte Rio-Qualifikation damit um einen Platz verpasste. Die Chinesen landeten dabei vor den Deutschen, so dass das Team von Cheftrainer Johannes Günther nachrutschen würde, sollte China die Asienmeisterschaften gewinnen. Es wäre für die deutschen Männer die erste Teilnahme an den Paralympischen Spielen seit Athen 2004. Das liegt nun in den Händen der Chinesen, denen im November fest die Daumen gedrückt werden. „China und Iran sind die Favoriten. Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten“, sagt Johannes Günther.
Aus eigener Kraft hat es sein Team bisher nicht geschafft. Dafür hätten die deutschen Goalballer bei der EM in Litauen allerdings auch Europameister werden müssen. Doch die Mannschaft hatte nach einem klassischen Fehlstart mit zwei deutlichen Niederlagen gegen Litauen (1:11) und Schweden (2:12) zunächst andere Sorgen. Nur dank eines 6:0-Erfolgs gegen Slowenien konnte der direkte Abstieg verhindert werden. Nach einer weiteren Niederlage gegen Tschechien beendete das deutsche Team die Gruppenphase als Vierter und traf im Viertelfinale auf den amtierenden Paralympicssieger Finnland. Trotz guter Startphase unterlag die Mannschaft von Trainer Johannes Günther den routinierten Skandinaviern.
Junges Team mit Entwicklungspotenzial
So ging es um die Plätze 5 bis 8. Nach dem knappen 6:5-Sieg gegen die Ukraine jubelten die deutschen Goalballer ausgelassen – schließlich hatten sie dadurch den möglichen Abstieg endgültig verhindert. Beflügelt davon folgte ein deutlicher 13:4-Erfolg gegen Belgien und damit Platz fünf in der Endabrechnung. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Turnier. Immerhin sind wir international immer noch eines der jüngsten Teams, weswegen in den kommenden Jahren hoffentlich auch mal ein Medaillenplatz bei einem der großen Turniere herausspringen wird“, sagt Trainer Johannes Günther, der noch ein Sonderlob an den 18-jährigen Debütanten Thomas Steiger verteilte.
Weniger erfolgreich verlief die EM hingegen für die deutschen Damen, die nach einem Sieg, zwei Remis und zwei Niederlagen nur Neunte wurden. Das bedeutete den Abstieg in den B-Pool. „Zwar waren unsere Erwartungen recht hoch, da die komplette Mannschaft einsatzfähig war, allerdings waren wir im Abschluss nicht konsequent genug und die Nerven zu schwach“, erklärt Trainer Thomas Prokein. Viele Mannschaften hätten ein ähnliches Leistungsniveau, so dass Tagesform und psychische Situation entscheiden. Für die deutschen Damen heißt das nächste Ziel somit Wiederaufstieg in den A-Pool.