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Erste Einzelmedaille für das deutsche Team in Suhl
Frank Heitmeyer aus Bad Essen-Brockhausen bei Osnabrück gewann am vorletzten Wettkampftag der IPC-Weltmeisterschaften im Sportschießen in Suhl (Thüringen) die erste ersehnte Einzelmedaille für das deutsche Team in der Disziplin P5 Luftpistole Standard. „Im Stechen konnte ich mich diesmal gegen meinen langjährigen Konkurrenten Andrey Lebedinskiy durchsetzen, es war genau der richtige Zeitpunkt dafür“, sagte er auf der anschließenden Pressekonferenz. „Die Weltmeisterschaften im eigenen Land haben mich nicht unter Druck gesetzt, sondern eher beflügelt, ich freue mich sehr über den Erfolg“, so der 44-jährige Sportschütze, auf den am Nachmittag bereits der nächste Wettkampf wartete. Was dann geschah, gab es in der Amtszeit des Bundestrainers Rudi Krenn noch nicht, unter dessen Führung bereits 14 Medaillen bei internationalen Meisterschaften erkämpft wurden. In einem Marathonwettkampf von 4 Stunden in der Disziplin Falling Target Pistole gewann Frank Heitmeyer erneut Silber und war danach völlig überwältigt. Zu den ersten Gratulanten gehörte seine zu Tränen gerührte Frau Sonja. Damit avancierte er zu einem der erfolgreichsten deutschen Schützen bei dieser WM in Suhl.
Keine Finalteilnahme in der Disziplin Männer 50m Dreistellungskampf mit dem Sportgewehr
Die deutschen Herren konnten sich leider in der Qualifikation nicht unter den besten 8 platzieren, belegten aber in der Mannschaftswertung einen guten 4. Rang. Josef Neumaier belegte mit 1141 Ringen den zwölften Platz, der 34-jährige Kevin Zimmermann Rang 21 und der 51-jährige Norbert Gau belegte am Ende Rang 28. Der Sieg ging an Abdulla Sultan Alaryani aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Teamwettbewerb entschied Korea für sich.
Bundestrainer zieht positives Fazit und setzt neue Ziele
DBS-Cheftrainer Rudi Krenn zog ein positives Mannschaftsfazit seiner Schützen. „7 Medaillen, 5 Finalteilnahmen, 1 Quotenplatz für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro sind eine erfreuliche Bilanz. Das Niveau dieser Weltmeisterschaften ist sehr hoch, es gab bereits mehrere Weltrekorde. Die professionelle Vorbereitung unserer Athleten ist der einzig gangbare Weg nach Rio de Janeiro. Nur wer dazu bereit ist, wird es dort in den Medaillenbereich schaffen“, so der Cheftrainer, der in Suhl mit den Co-Trainern Manfred Gohres und Karl-Heinz Edler die Gewehrschützen, sowie mit Lothar Abele und Walter Füllhardt die deuschen Pistolenschützen betreut. „Mit der Bundeswehr haben wir einen exzellenten Partner für den paralympischen Spitzensport an der Seite. Ein erster Erfolg der Zusammenarbeit war die Teilnahme von Tim Focken und Maik Mutschke an diesen Weltmeisterschaften, darauf lässt sich aufbauen“, denn nur mit einer professionellen Vorbereitung bestehen für die Athleten Chancen auf Medaillen bei den Paralympics und Weltmeisterschaften.
Deutsche Athleten zufrieden mit ihrer Heim-WM
„Ein bischen ungewohnt war es schon, aber ich bin auch stolz darauf, das Gesicht dieser Weltmeisterschaften zu sein“, sagte die eher zurückhaltende Natascha Hiltrop, die mit dem Gewinn von 4 Teammedaillen diese WM bilanzieren kann. Manuel Schmermund zeigte sich krankheitsbedingt mit ihren Leistungen zufrieden und Anja Maurer war ebenfalls sehr froh über den Gewinn der Team-Silbermedaille. Für Sabine Brogle, die nur knapp an WM-Bronze vorbei schoss, steht nunmehr die Suche nach einer neuen Sportwaffe auf dem Programm, alle Athleten haben ihren Fokus bereits auf Rio de Janeiro gerichtet und Dank Natascha Hiltrop bereits einen Quotenplatz dafür erkämpft.
Organisatoren ziehen positive WM-Bilanz
Auf der Pressekonferenz zogen auch die Veranstalter und Organisatoren eine erste Bilanz der WM-Tage von Suhl. „Es waren die größten und erfolgreichsten Weltmeisterschaften im paralympischen Sportschießen mit 266 Athleten aus 53 Ländern“, sagte Sarah Bond, IPC-Shooting-Managerin. „Seit den letzen Weltmeisterschaften ist der Anteil der startenden Frauen um 25 % und der teilnehmenden Länder ebenfalls um ein Viertel gestiegen. Diese positive Tendenz will das IPC Shooting auch weiterhin durch die Vergabe entsprechender Quotenplätze steuern“, so Sarah Bond. Wettkampfleiter Willi Grill betonte, dass die Wettkampfanlage in Suhl exzellent ist und die Zeitpläne auf die Minute eingehalten wurden. „Die Hauptpersonen sind die Athleten, für deren herausragende Leistungen ich mich bedanken möchte“, so der erfahrene Organisator. „Sehr erfreut bin ich über die hervorragend verlaufenen Testwettkämpfe im Blindenschießen und im Wurfscheibenschießen (Trap). Die Leistungen, vor allem aber die Disziplin der Athleten haben alle Zweifel beseitigt, dass diese beiden Events in das Wettkampfprogramm von Rio gehören. Der Schießsport hat sich in Suhl weiterentwickelt, das ist ein positives Signal“, so Grill. Einen herzlichen Dank durfte Ines Engelmann, Leiterin des Organisationsteams in Suhl zunächst für ihr persönliches Engagement und die Arbeit des 200 Personen umfassenden freiwilligen Helferteams entgegen nehmen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Weltmeisterschaften und haben ein gutes Feedback von den Teams erhalten, das ist der größte Lohn“, so Ines Engelmann, die sich vor allem bei den Partnern und Unterstützern sowie der Stadt Suhl recht herzlich bedankte. Mit deren Hilfe konnte die Arbeit des IPC und des Deutschen Behindertensportverbandes e.V.
wesentlich unterstützt werden.
Die Weltmeisterschaften enden morgen in Suhl mit dem Wettbewerb „Falling Target Gewehr“ und am Abend mit den letzten Siegerehrungen im Ringberg Hotel, sowie einem feierlichen Abschlussbankett.
Alle Infos unter: http://www.paralympic.org/suhl-2014/live-results
Quelle: Marion Peters