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DM Para-Dressur: Zweiter Titel für Steffen Zeibig
Philipp, Brenner und Weifen-Rohde verteidigen Gold
Mit der Titelverteidigung und ihrem 13. Deutschen Meistertitel machte sich Hannelore Brenner am Sonntag auf Gestüt Bonhomme in Werder selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Auch in den Grades I und IV hatten mit Elke Philipp und Lena Weifen-Rohde die Vorjahressieger die Nase vorn. Einen Wechsel an der Spitze gab es dagegen in Grade II. Hier heißt der neue Meister Steffen Zeibig.
Seit 2015 gilt im Para-Reitsport die Regel, dass Reiter in dem Behinderten-Grade starten müssen, in dem sie klassifiziert sind. Für den bis zur Klasse S erfolgreichen Arnsdorfer Steffen Zeibig, dem seit Geburt der rechte Unterarm, der rechten Unterschenkel und der linke Fuß fehlen, bedeutete dies die Rückkehr von Grade III in Grade II. In dieser Klasse musste er in Werder gegen seine beiden Paralympics-und WM-Kolleginnen Dr. Angelika Brenner (Dreieich) und Britta Näpel (Wonsheim) antreten. In der Einlaufprüfung ließ der 38-Jährige den Damen den Vortritt, konnte dann aber beide DM-Wertungsprüfungen mit seinem WM-Pferd Feel Good für sich entscheiden. Mit einem Gesamtergebnis von 155,40 Punkten setzte er sich an die Spitze und sicherte sich seinen zweiten Meistertitel nach 2009. Silber ging an die Titelverteidigerin Dr. Angelika Brenner, die in Werder ihr neues Pferd First Lady Melody (v. Del Quinto) präsentierte und 150,98 Punkte sammelte. Auf dem Bronzerang landete Britta Näpel mit ihrem Hannoveraner Let’s Dance (145,27).
Feierliche Verabschiedung vom 19-jährigen Wallach Waldemar
Als einziger Teilnehmer durfte Steffen Zeibig in der Kür ausnahmsweise zwei Pferde reiten. Neben der Stute Feel Good hatte sein langjähriger Championatspartner Waldemar in Werder seinen letzten öffentlichen Auftritt. Dem Hannoveraner Walt Disney I-Sohn verdankt Zeibig nicht nur Team-Silber bei den Paralympics in Honkong und London und den Weltmeisterschaften in Hartpury, sondern auch das Goldenes Reitabzeichen, das ihm in diesem Jahr in Mannheim verliehen wurde. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften wurde der mittlerweile 19-jährige Wallach feierlich aus dem Sport verabschiedet.
Bereits 20 Jahre alt, aber noch kein bisschen müde, präsentierte sich in Werder Hannelore Brenners Fuchsstute Women of the World. Mit der bewährten „Ollen“ siegte Brenner mit einem Gesamtergebnis von 156,10 Punkten und damit deutlichem Vorsprung vor der an Multipler Sklerose erkrankten Martina Benzinger (Remda-Teichel) mit Fulton’s Point mit 137,47 Punkten und der an den Folgen eines Schlaganfalls leitenden Rostockerin Bettina Sonntag mit Quelle Couleur mit 135,42. „Bettina Sonntag ritt bei der DM-Sichtung in Redefin mit und konnte ihren ersten Start gleich in eine Medaille verwandeln“, berichtete Britta Bando, Mitglied der Para-Beirats des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).
Titelverteidigung geglückt, hieß es in den Grade I und IV. In Grade I konnte sich Elke Philipp aus Treuchtlingen mit Regaliz eine weitere Goldmedaille sichern. Philipp gehörte 2013 in Herning erstmals zu einem deutschen Europameisterschaftsteam und vertrat im vergangenen Jahr auch bei den Weltmeisterschaften in Caen erfolgreich die deutschen Farben. Mit insgesamt 156,52 Punkten verwies sie Silvia Logemann (Berne) mit Danjo AS (141,18 Punkte) sowie die Vorjahres-Zweite Alina Rosenberg (Konstanz) mit Picachu (138,83 Punkte) auf die Plätze.
In Grade IV lieferten sich Lena Weifen-Rohde (Bösel) mit Don Turner und die sehbehinderte Carolin Schnarre (Lotte), WM-Teilnehmerin des Vorjahres, ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, das zugunsten der Titelverteidigerin ausging. Mit 151,26 Punkten verwies sie Schnarre mit Del Rusch auf den Silberrang (148,53). Dritte wurde Claudia Neu (Waldbröl) mit Loredana (137,11). Erste im U21-Bundesnachwuchschampionat wurde die ebenfalls in Grade IV startende 16-jährige Christina Fuchs (Eltville) mit Guinness.
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