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Deutsche Triathleten mit Medaillenhoffnungen bei WM

Die Anreise war lang, die Ziele sind hoch, aber vor allem die Vorfreude auf die Paratriathlon-Weltmeisterschaft 2014 in Edmonton (Kanada) ist bei der deutschen Paratriathlon-Nationalmannschaft riesig. Über München und Vancouver ging es letzten Dienstag in die kanadische Provinz Alberta. Am Samstag, den 30. August stehen ab 23:30 Uhr (MESZ) die Rennen über 750 Meter Schwimmen und 20,4 Kilometer Radfahren sowie 4,6 Kilometer Laufen an.

„Flug, Einrichten in Edmonton und die Streckenbesichtigungen haben gut geklappt, nun hoffen wir, dass die etwas kurze Gewöhnungszeit an die Zeitumstellung zu keinem Problem wird“, sagt Nadine Mielke, die bei der Deutschen Triathlon Union die Paratriathleten betreut. Genau wie die fünf Athleten freut sie sich auf die Rennen in Edmonton, in die die deutschen Paratriathleten mit durchaus Titel- und Medaillenhoffnungen gehen.

Allen voran der Leipziger Martin Schulz, der in der Startklasse PT4 als Titelverteidiger an den Start geht und somit auch die Goldmedaille als Ziel hat. Wie die meisten seiner Teamkameraden hat auch er sich speziell auf den für eine Paratriathlon-Strecke ungewöhnlichen Anstieg auf der Radstrecke eingestellt, die viermal gefahren werden muss. Unter anderem war der aktuell amtierende Welt- und Europameister mit der Junioren Elite der DTU im Bundesleistungszentrum in Kienbaum.

Noch sehr neu in der Szene ist zwar Nora Hansel (Witten), doch die PT2-Athletin hat gleich bei ihrem ersten internationalen Auftritt den EM-Titel 2014 errungen, so dass auch ein Podiumsplatz bei der WM keine Utopie darstellt. „Ich denke, dass eine Medaille drin ist. Meine größte Konkurrentin ist die Französin Elise Marc.“ So Nora Hansel. Ihr männliches Pendant in der PT2, Stefan Lösler (Kirchheim), ist in seiner Erwartungshaltung da etwas zurückhaltender, weil die neue Einteilung der Schadensklassen für den Cross-Paratriathlon-Weltmeister eher von Nachteil ist. „Unter normalen Umständen werden wohl Michele Ferrarin und Vasily Egorov den Sieg unter sich ausmachen, da beide nicht mit einer Prothese Radfahren und Laufen. Aber vielleicht ist der Kampf um Bronze möglich.“

Eher gute Platzierungen denn Medaillen haben die weiteren Athleten aus Deutschland im Visier. Rollstuhlfahrer Markus Häusling (PT1, Nendorf) schielt dabei auf Rang sechs, der ihm weiterhin einen Platz im Nationalkader sicherte. Sein Favorit ist der Amerikaner Krige Schabort, der in den vergangenen Jahren seine Klasse unter Beweis gestellt hat. „Alles in allem freue ich mich vor allem, meinen Sport in einem so großen Wettkampf betreiben zu können und mich mit anderen Sportlern der Weltspitze zu messen.“

Simon Gänger (Freudental) geht in der PT3 an den Start. In Oliver Dreier aus Österreich sieht er den Goldmedaillenanwärter, schätzt aber auch Alessio Borgato (ITA) und Lionel Hiffler (FRA) als Kandidaten ein, die ihm das Leben schwer machen werden. Dies ist ihm selbst leider durch einen Schicksalsschlag am eigenen Leib widerfahren, da sein Trainer und Freund Claudius Gross bei einem Radunfall kürzlich tödlich verunglückte. „Claudius widme ich meine Teilnahme bei der WM in Edmonton. Die Arbeit der letzten Jahre mit Claudius motiviert mich, hier anzutreten und ich werde in seinem Sinne mein Bestmöglichstes geben.“

Weitere Informationen finden Sie unter edmonton.triathlon.org/

Quelle: Oliver Kubanek, Deutsche Triathlon Union e.V.