Aktuelles vom Judo
Internationale Deutsche Meisterschaften im G-Judo
In Berlin haben nun schon zum 20. Mal die Internationalen Deutschen Judoeinzelmeisterschaften für Menschen mit einer geistigen Behinderung stattgefunden. Die Wettkämpfe standen bereites im Zeichen der ersten G-Judo Europameisterschaften, die im August in London ausgetragen werden. Dementsprechend waren die IDEM mit Judoka aus ganz Deutschland, England, Schottland und den Niederlanden äußerst stark besetzt.
Hoch spannend verliefen die meisten Wettkämpfe in einer sich rasant entwickelnden Sportart. In vielen Gewichtsklassen gab es ein äußerst niveauvolles Judo mit sehr knappen Entscheidungen. Auch trugen die internationalen Teilnehmer erheblich zum gestiegenen Leistungsniveau bei. Besonders die Britischen G-Judoka kämpfen noch auf einem anderen Niveau. Probleme gibt es sicherlich noch bei der Zuordnung, einiger Kämpfer zu den einzelnen Wettkampfklassen (Level 1 oder 2). Aber auch da zeichnen sich erste Lösungsansätze ab.
In der Wettkampfklasse I der Männer konnten mit Timo Karmasch (Hünxe) bis 90 kg und Marc Weidmann in der Klasse über 100 kg zwei Meistertitel und damit Startberechtigungen für die Europameisterschaft gewonnen werden. Diese erkämpften sich auch als beste Deutsche Teilnehmer Andreas Gramsch (Hünxe) 3. Platz bis 60kg und Christian Brieler (Hamm) 3. Platz bis 81 kg. Besonders der Finalkampf in der Klasse bis 81 kg zwischen dem amtierenden Weltmeister Christopher Murphy aus Schottland und dem amtierenden Vizeweltmeister Ifeanji Oguejiofor aus den Niederlanden zeigte, welche Entwicklungsmöglichkeiten im G-Judo noch vorhanden sind.
Gleich sechs Mal trugen sich die NRW-Frauen der Wettkampfklasse I in die Siegerlisten der Internationalen Deutschen Meisterschaft ein: Stefanie Bohn (Düsseldorf) bis 48 kg, Michaela Stutz (Dülmen) bis 52 kg, Stefanie Knopp (Leverkusen) bis 57 kg, Jasmin Siebelitz (Hünxe) bis 63 kg, Carina Niemeyer (Dülmen) bis 78 kg und Jennifer Zucht (Leverkusen) plus 78 kg.
In der Wettkampfklasse 2 der Männer konnte dieses Mal nur ein Titel gewonnen werden. In der Klasse über 100 kg gewann Phil Taraschinski aus Hamm alle seine Kämpfe und wurde souverän Internationaler Deutscher Meister.
Auch in der Wettkampfklasse 2 der Frauen konnte NRW mit Victoria Breidenstein (Essen) bis 78 kg noch einmal erfolgreich eine Meisterschaft gewinnen.
BRSNW-Leistungskoordinator Frank Schuhknecht konnte mit dem Resultat der Internationalen Deutschen Meisterschaft mehr als zufrieden sein: Trotz der starken Konkurrenz gingen 10 von 28 möglichen Meistertiteln nach Nordrhein-Westfalen, hinzu kamen noch zahlreiche Medaillengewinne durch 2. und 3. Plätze. Jetzt gilt es, das bisher so erfolgreiche NRW-Niveau weiter zu stabilisieren, um im nächsten Jahr noch erfolgreicher an den Internationalen G-Judomeisterschaften teilnehmen zu können, die am 04. Mai 2019 in Bocholt ausgerichtet werden. Gleichzeitig beginnt für die neuen Deutschen Meister mit der erkämpften Startberechtigung die Vorbereitung auf die erste Europameisterschaft im August in London.
Quelle: Wolfgang Janko