Aktuelles vom Judo
IDEM und erste Inklusive Deutschen Kata-Meisterschaft
Die 16. Internationalen Deutschen Judomeisterschaften (IDM) für Menschen mit einer geistigen Behinderung haben im pfälzischen Speyer mit knapp über 100 Judoka aus Deutschland, den Niederlanden und Österreich stattgefunden. Gekämpft wurde bei der IDEM G-Judo nicht in den sonst üblichen homogenen Gruppen mit vier bis sechs Teilnehmern, sonder in den DJB-Wettkampfklassen für Männer und Frauen. Im Anschluss wurde noch die erste Inklusive Deutsche Kata-Meisterschaft als Demonstrationswettbewerb durchgeführt.
Das G-Judo hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt, vor allem seitdem auch Judoka mit einer geistigen Behinderung der Wettkampfklasse II an den IDEM teilnehmen dürfen. Die Anzahl der Teilnehmer in dieser Klasse ist folglich stark gestiegen, aber es sind auch einige internationale Teilnehmer dazu gekommen.
In der Wettkampfklasse I der Männer hat Andre Conen aus Leverkusen in der Klasse bis 73 Kilogramm seinen Titel auch gegen starke nationale und internationale Konkurrenz souverän verteidigt. Gleiches gelang in der Klasse bis 81 Kilogramm Christian Brieler aus Hamm. Bei den Frauen gingen in der Wettkampfklasse I vier Titel nach Nordrhein-Westfalen: Während in der Klasse bis 48 Kilogramm Stefanie Bohn aus Düsseldorf, in der Klasse bis 52 Kilogramm Michaela Stutz aus Dülmen und in der Klasse bis 78 Kilogramm Sandra Kock aus Dülmen ihre Titel verteidigt haben, gewann Jennifer Zucht aus Leverkusen erstmals die Klasse über 78 Kilogramm.
In der Wettkampfklasse II konnten die NRW–Athleten insgesamt fünf Meisterschaften gewinnen. Bei den Frauen gewann Evin Celiktas aus Leverkusen die Klasse bis 44 Kilogramm und Stefanie Knopp, ebenfalls Leverkusen, sicher die Klasse bis 57 Kilogramm. Überraschend sicher hat sich Linda Krasniqi aus Hünxe in der Klasse bis 70 Kilogramm durchgesetzt und wurde damit internationale Deutsche Meisterin.
Bei den Männern gewannen Christoph Vriesen aus Bocholt (bis 81 Kilogramm) und Phil Taraschinski (über 100 Kilogramm) souverän ihre Kämpfe und sicherten NRW damit die Titel zehn und elf. Es zeigt sich, dass es den BRSNW-Leistungstrainern Walter Gülden und Frank Schuhknecht immer besser gelingt, auch die Judoka der Wettkampfklasse II in das Leistungskonzept einzubinden.
Darüber hinaus wurde die erste inklusive Deutsche Kata-Meisterschaft als Demonstrationswettbewerb durchgeführt. Grundlage waren die Techniken der offiziellen Nage-No-Kata. Die Teilnehmer konnten unter den fünf Wurfgruppen eine auswählen und diese demonstrieren. Dabei muss der bei der Kata aktive und die Würfe demonstrierende ein G-Judoka sein. Der Partner, der möglichst harmonisch und vor allem technisch brillant geworfen werden soll, unterliegt keinerlei Beschränkungen. Mit Einführung dieses Wettbewerbs soll vor allem dem inklusiven Judogedanken und dem daraus resultierenden gemeinsamen Training von behinderten und nicht-behinderten Judoka Rechnung getragen werden.
Michael Stutz und Marcel Mülder aus Dülmen gewannen mit hauchdünnem Vorsprung vor den Paaren Timo Karmasch/Stefan Klagus und Andreas Gramsch/Alexander Makrling, beide aus Hünxe. Bereits im nächsten Jahr sollen im Rahmen einer ersten inklusiven Deutschen Kata-Meisterschaft die G-Judoka an den allgemeinen Kata-Meisterschaften teilnehmen.