Aktuelles vom Fußball ID
„Langjähriger Wunsch geht in Erfüllung“
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und die Gold-Kraemer-Stiftung arbeiten zur Förderung und Entwicklung des Leistungsfußballs für Sportler mit geistiger Behinderung zukünftig eng zusammen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher und der Vorstandsvorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung, Johannes Ruland. Das von der Stiftung im August 2013 gegründete Fußball-Leistungszentrum Frechen (FLZ) ist nach der Vereinbarung neuer Lehrgangsstandort der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft ID (ID=Intellectual Disability).
Das FLZ ist bundesweit das erste Leistungszentrum für talentiere Fußballer mit geistiger Behinderung, das den Fußball als Berufsbildung anbietet. Derzeit trainieren bereits 10 Spieler im Alter von 18 – 29 Jahren acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. Sowohl die professionellen Trainingsbedingungen als auch die fachliche pädagogische Begleitung der jungen Sportler durch zwei Trainer und das pädagogische Fachpersonal bieten beste Voraussetzungen dafür, dass junge Talente ihren Traum vom Fußball leben können. Zukünftig profitiert die Deutsche Nationalmannschaft ID von diesen professionellen Rahmenbedingungen. Die Infrastruktur des FLZ soll mehrmals im Jahr für Lehrgänge und Vorbereitungsspiele auf internationele Turniere genutzt werden.
Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) Friedhelm Julius Beucher betonte bei einer Pressekonferenz die große Bedeutung der getroffenen Kooperationsvereinbarung zwischen Sportverband und Stiftung über das FLZ , als möglichen zukünftigen zentralen DBS Lehrgangsstandort für die Fußball Nationalmannschaft ID. „Die finanzielle und fachliche Unterstützung der Gold-Kraemer-Stiftung mit dem bundesweit ersten Fußball-Leistungszentrum für Fußballer mit geistiger Behinderung ermöglicht der Fußball-Nationalmannschaft ID eine wesentlich bessere Vorbereitungsarbeit und nachhaltigen Erfolg.“
Für die Stiftung erläuterte der stellvertretende Vorstandvorsitzende Dr. Gisbert von Abercron die Beutung der Zusammenarbeit: „Über den Sport lassen sich die gemeinsamen Ziele von Stiftung und DBS sehr gut verwirklichen, jungen Menschen mit Behinderung eine gezielte Förderung im Leistungssport anzubieten. Das FLZ ist anerkannte Werkstatt mit dem Berufsbild „Fußball“ und bietet die notwendigen sportlichen und pädagogischen Rahmenbedingungen, um auch die Arbeit der Nationalmannschaft nachhaltig zu unterstützen.“ Für die Stiftung sei, so Dr. von Abercron weiter, „die Kooperation eine Investition in die Zukunft junger Sportler mit Handicap.“
Auf die Frage, was den neuen Lehrgangsstandort auszeichnet, antwortete Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport des DBS:“ Die Infrastruktur bietet unseren Fußballspielern hervorragende Bedingungen. Sportanlagen und Unterbringungsmöglichkeiten sind ideal. Ebenso ist eine wissenschaftliche Begleitung gesichert und mit Willi Breuer, ehemaliger Nationaltrainer der Deutschen Mannschaft, steht ein absoluter Fachmann als Ansprechpartner zur Verfügung.“
Anlässlich der Kooperationsvereinbarung gab es auch ein erstes Aufeinandertreffen der Fußballer des FLZ und der Nationalmannschaft. Der Bundestrainer Jörg Dittwar lud zu einem Vorbereitungslehrgang für die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien für Mannschaften mit geistiger Behinderung (INAS-FID) nach Köln. Der 1. FC Köln, Partner des FLZ, hatte dafür sein Trainignsgelände am Geißbockheim zur Verfügung gestellt.
Jörg Dittwar zur zukünftigen Zusammenarbeit: „Mit dem FLZ als offiziellen Lehrgansstandort des DBS erfüllt sich für mich ein langjähriger Wunsch und mit Willi Breuer als sportlichem Leiter des FLZ, wird es zukünftig einen engen fachlichen Austausch geben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Langfristig haben die Trainer die großen internationalen Turniere im Blick.
Willi Breuer: „Für die Spieler des FLZ ist der sportliche Wettkampf mit unserer Nationalmannschaft eine ideale Ergänzung zum alltäglichen Training. Für den ein oder anderen unserer Teilnehmer wird mittelfristig der Sprung in den National-Kader möglich sein. Aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen des FLZ können wir jetzt auch für die Entwicklung jedes einzelnen National-Spielers und für das gesamte Deutsche Team wertvolle Impulse geben.“
Wichtiger noch als die Perspektive, eines Tages an den großen Wettkämpfen teilnehmen zu können, ist für die Trainer die Integration ihrer Spieler in den Regelsport im Amateurfußball. Ziel ist es, für jeden Spieler einen passenden Verein zu finden, damit sie trotz Handicap selbstverständlich im Regelfußball dazugehören.