Aktuelles vom Boccia im Deutschen Behindertensportverband
Para Boccia: Wolfsteiner zum neunten Mal deutscher Meister
Manuel Wolfsteiner hat bei den 19. deutschen Para Boccia-Meisterschaften des Bundesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) in bemerkenswerter Weise seinen Titel verteidigt. Für den Sportler vom ICP München war es bereits der neunte Erfolg in der Wettkampfklasse BC2. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Wenn die Lederbälle beim Para Boccia durch die Luft fliegen, sind Konzentration und Zielvermögen gefragt. Beides demonstrierten die 21 Sportler*innen bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf eindrucksvoll. Dabei triumphierte in der Startklasse BC 2 mit Manuel Wolfsteiner der Dauersieger der vergangenen Jahre, der bereits zum neunten Mal deutscher Meister wurde. Die Silbermedaille gewann der Berliner András Derenthal vor Peter Winklmeier vom TSV München-Großhadern. Erfreulicherweise war mit Maria-Theresia Brauer vom SV Rhinos Wiesbaden auch eine neue Sportlerin am Start, die am Vorabend noch klassifiziert und in die Startklasse BC2 eingestuft wurde.
Die nationalen Titel wurden in vier Startklassen ausgespielt. Ziel ist es beim Para Boccia, die eigenen Bälle möglichst nah an den sogenannten Jack-Ball heranzubringen. Krankheitsbedingt war das Teilnehmerfeld in diesem Jahr allerdings stark ausgedünnt. Statt wie sonst üblich mit acht Teilnehmenden pro Klasse in einem 32er Starterfeld gingen diesmal in Düsseldorf lediglich 21 Sportler*innen ins Rennen. Erstmals fand im Vorfeld der Titelkämpfe auch kein Qualifikationsturnier im Frühjahr statt. „Es hatten sich zu wenige Sportlerinnen und Sportler gemeldet, auf Leistungsebene fehlt uns derzeit leider etwas der Nachwuchs“, sagte Sven Reitemeyer, Sportreferent beim ausrichtenden Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. „Wir würden uns wünschen, dass in Zukunft mehr Vereine Angebote auch im Para Boccia bereitstellen. Denn diese Sportart ist ein tolles Beispiel für gelebte Teilhabe. Sie ermöglicht es Menschen – egal wie stark beeinträchtigt sie sind – auf Leistungsebene Sport zu treiben.“
Mit sechs Sportler*innen hatten die Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach zum wiederholten Mal die meisten Teilnehmenden entsendet. Die Spieler*innen dominierten in gewohnter Manier die Klasse BC3 und belegten die ersten drei Plätze – angeführt von Christine Fink mit Christina Lindt vor ihren Vereinskolleg*innen Thomas Knoth mit Joanna Pychynska und Nancy Poser mit Bastian Karl.
In der nur mit drei Sportler*innen besetzten Klasse BC4 gewann Bastian Keller vom TV Markgröningen vor seinem Vereinskollegen Christian Hartmann. Bronze holte Nicole Michael (HSG Uni Greifswald). Unter den BC1-Spielern setzte sich Christoph Voit (BVS Weiden) durch. Die Silbermedaille gewann Anne Walter (HSG Uni Greifswald), Bronze ging an Tanja Reinhard (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach).
Ergebnisse der 19. deutschen Para Boccia-Meisterschaften
Startklasse BC1:
- Christoph Voit (BVS Weiden e.V.)
- Anne Walter (HSG Uni Greifswald e.V.)
- Tanja Reinhard (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach e.V.)
- Brigitte Bettenbruch (SV Rhinos Wiesbaden e.V.)
- Gerd Kwiedor (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach e.V.)
BC2:
- Manuel Wolfsteiner (ICP München)
- András Derenthal (Berlin)
- Peter Winklmeier (TSV München-Großhadern)
- Maria-Theresia Brauer (SV Rhinos Wiesbaden)
- Marcel Weller (TV Markgröningen)
- Julie Volchko (BSV Frankenthal)
- Sven Trier (BSV Frankenthal)
BC3:
- Christine Fink mit Christina Lindt (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach)
- Thomas Knoth mit Joanna Pychynska (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach)
- Nancy Poser mit Bastian Karl (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach)
- Ilker Icöz mit Roland Tröndle (TV Markgröningen)
- Carsten Trimpop mit Heiko Wurzler (Sportfreunde Diakonie Bad Kreuznach)
- Friederike Beck mit Cornelia Beck (ICP München)
BC4:
- Bastian Keller (TV Markgröningen)
- Christian Hartmann (TV Markgröningen)
- Nicole Michael (HSG Uni Greifswald)
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Stefanie Bücheler-Sandmeier / DBS