Aktuelles vom Boccia im Deutschen Behindertensportverband
Bronze für Boris Nicolai bei den European Open
Nach seiner historischen Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften im August hat Boris Nicolai seine starke Form bei den European Open im Para Boccia mit Rang drei im Einzel der Klasse BC 4 erneut unter Beweis gestellt. Insgesamt nahmen zehn deutsche Starterinnen und Starter an dem Turnier im polnischen Posen teil.
Der deutschen Nationalmannschaft wurden bei diesem Turnier zehn Startplätze zugeteilt, sodass alle Spielerinnen und Spieler der Nationalmannschaft die Möglichkeit bekamen im Einzel sowie auch im Pair zu starten. Insgesamt starteten 72 Spieler aus neun Nationen.
In der Klasse BC4 gingen die drei Athleten, die auch schon bei der Weltmeisterschaft in Liverpool die deutschen Farben vertreten hatten an den Start – Anita Raguwaran, Boris Nicolai und Bastian Keller. Die Klasse BC4 war für ein European Open Turnier, welches dreimal im Jahr ausgerichtet wird, sehr stark besetzt.
Anita Raguwaran und Bastian Keller starteten zusammen mit Artem Kolinko aus der Ukraine und Sergey Safin aus Russland in derselben Gruppe. Gleich in der ersten Partie kam es zum innerdeutschen Duell. Zunächst verlief die Partie ausgeglichen. Nach drei gespielten Sätzen stand es Unentschieden 2:2. Im vierten Satz konnte Anita eine Schwächephase von Bastian ausnutzen und gewann das Spiel mit 5:2. Es gelang leider kein weiterer Sieg der beiden deutschen Spieler in Ihrer Gruppe, sodass Anita den dritten Platz und Bastian den vierten Platz in der Gruppe belegten und beide nicht in die K.O. Runde einzogen.
Boris Nicolai, der drittgesetzte dieses Turniers, gewann seine ersten Spiele gegen Damir Juren aus Kroatien mit 6:1 und Gergo Berkes aus Ungarn mit 6:2. Das Match gegen die Slowakin Michaela Balcova musste er jedoch abgeben. Boris errang in seiner Gruppe den zweiten Platz und qualifizierte sich damit für das Viertelfinale. Hier traf er auf den Ukrainer Artem Kolinko – ein gut bekannter Spieler, denn vor gut drei Wochen trafen die beiden noch bei der WM aufeinander. Boris Nicolai konnte sich wieder durchsetzen und gewann das Spiel verdient mit 5:2. Im Halbfinale wartete kein Geringerer als der an Nummer eins gesetzte und Weltmeister im Pairs Samuel Andrejcik aus der Slowakei. Andrejcik zeigte ein starkes Spiel und Boris konnte seine Leistung nicht zu 100 Prozent abrufen. Der Slowake war der verdiente Sieger dieser Partie. Im Spiel um Platz drei zeigte Boris wieder eine gute Leistung. Er entschied das kleine Finale gegen den Russen Ivan Frolov mit 7:2 für sich.
Nach Platz drei bei der WM in Liverpool im August, eine weitere Bronzemedaille für den deutschen Spieler bei einem Weltranglistenturnier. Er verbesserte sich in der Weltrangliste auf Platz sechs und ist somit im Einzel aber auch im Pairs mit seinen Teamkollegen Bastian und Anita Kandidat für die Paralympics 2020 in Tokio.
In der Klasse BC1 startete für das deutsche Team Christoph Voit aus Weiden und Janet Carré aus Gütersloh. Christoph fand mit zwei Siegen in Folge gut in das Turnier und setzte sich unter anderem gegen den Russen Mikhail Gutnik, die Nummer vier der Welt, mit 8:2 durch. In seiner fünfer Gruppe belegte er nach der Vorrunde Rang drei und qualifizierte sich aufgrund des guten Punkteverhältnisses für das Viertelfinale. Dort traf er auf den Slowaken Thomas Kral, der ihn nach einem spannenden Match mit 3:2 besiegte und ihn auf Platz fünf verwies. Für Janet Carré verlief die Gruppenphase weniger erfolgreich. Mit einem Sieg gegen Jakub Nagy aus der Slowakei in vier Spielen wurde sie Vierzehnte.
Manuel Wolfsteiner aus München und Georg Carré aus Gütersloh gingen in der Klasse BC2 an den Start. Der Spielmodus sah fünf vierer Gruppen für die 20 Athleten in dieser Klasse vor. Lediglich Manuel Wolfsteiner konnte ein Sieg in seiner Gruppe gegen Irakli Seperteladze aus Gerorgien erlangen. Für ein Weiterkommen war dies jedoch nicht genug. Manuel belegte zum Schluss Platz elf und Georg Rang 18 im Endresultat.
Der gleiche Spielmodus fand auch in der Klasse BC3, die Klasse der Rampenspieler, Anwendung. Diese Klasse unterscheidet sich von allen anderen Klassen. Petra Benharkart und Thomas Knoth aus Bad Kreuznach sowie Ilker Icoz aus Markgröningen gingen aus deutscher Sicht an den Start.
Petra und Ilker befanden sich in derselben Gruppe, sodass es gleich im ersten Spiel zu einem innerdeutschen Duell kam. Die Partie entschied Petra mit 5:1 für sich. Souverän gewann sie auch die beiden anderen Begegnungen gegen Carlotta Visconti aus Italien und Evgeni Maslovskiy aus Russland und belegte mit einem Ballverhältnis von 23:1 souverän den ersten Platz in ihrer Gruppe. Im Viertelfinale traf sie auf Tanija Madsen aus Dänemark. Nach der fehlerfreien Vorrunde ging Benharkart als leichte Favoritin in dieses Spiel, doch sie unterlag mit 2:5. Platz sechs beim Turnier, fünf Punkte für die Weltrangliste und eine Verbesserung auf Rang 41 in der Liste waren das Ergebnis.
Thomas Knoth traf in seiner Gruppe auf den Russen Maxim Vasilyev, die Dänin Tanija Madsen und den Kroaten Arambasic. Lediglich die Partie gegen den Kroaten gewann Knoth, sodass auch er sich nicht für das Viertelfinlae qualifizierte und Rang zwölf belegte.
Im Pairwettbewerb zeigten die deutschen Athleten schwankende Leistungen. waren die Leistungen schwankend. Hier wartet auf die Trainer der jeweiligen Klassen noch viel Arbeit um eine konstant gute Leistung abrufen zu können.
Cheftrainer Edmund Minas, sowie die Co-Trainer Bernd Großekathöfer-Penz, Daniela Glaß und Teammanager Thomas Keller waren sich über das Fazit einig: Mit der Bronzemedaille von Boris Nicolai im Einzel sowie teilweise gut gezeigten Leistungen die Hoffnung auf weitere Erfolge machen, konnte man unterm Strich zufrieden sein.