Aktuelles vom Blindenfußball
Blindenfussball-Bundesliga: Bundespräsident übernimmt Schirmherrschaft
Beispielhafte Wege im Behindertensport
Nach dem großen Erfolg des Tags des Blindenfußballs, der vergangenes Jahr unmittelbar auf dem Platz der Republik vor dem Berliner Reichstagsgebäude durchgeführt wurde, geht die Spielrunde weiter bewusst den Weg in die Öffentlichkeit. Gespielt werden wird in den Jahren 2011 – 2013 zehnmal auf zentralen öffentlichen Plätzen mitten in der Stadt. Auftakt zur Städteserie ist am 14. Mai 2011 vor dem Barockschloss in Mannheim, der Heimatstadt Sepp Herbergers. Das Saisonfinale steigt am 02. Juli 2011 vor dem Neuen Rathaus in Hannover.
„Mit der Neuausrichtung der Blindenfussball-Bundesliga wollen wir einer breiten Öffentlichkeit zeigen, zu welch herausragenden Leistungen behinderte Menschen in der Lage sind. Wir wollen für die gesellschaftliche Integration beeinträchtigter Menschen werben – der Fußball kann hier mit seiner integrativen Kraft viel bewirken“, betont DFB-Vizepräsident Karl Rothmund, der Vorsitzende der ältesten deutschen Fußballstiftung.
Das unterstreicht auch Hans-Werner Lange, Vizepräsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes: "Der Blindenfußball ist in besonderer Weise geeignet, die außergewöhnlichen sportlichen Leistungen blinder und sehbehinderter Spieler in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Dadurch haben blinde und sehbehinderte Menschen die Chance, Fußball nicht nur als Zuschauer passiv zu genießen, sondern sich aktiv sportlich ins Fußballgeschehen einzubringen und auf Augenhöhe in die Fußballvereine integriert zu werden.“
Bundespräsident als Schirmherr
Die Blindenfussball-Bundesliga erfährt dabei Unterstützung von höchster Stelle: Staatsoberhaupt Christian Wulff hat für drei Jahre die Schirmherrschaft übernommen. „Diese Liga ist eine hervorragende Initiative der drei beteiligten Verbände. Die Idee, den Blindenfußball und die Liga bekannter zu machen, finde ich sehr überzeugend“, betont Wulff. „Ich bin sicher, dass der Blindenfußball viele Menschen beeindrucken wird und dass er viel Potential hat, um die Popularität des Behindertensports weiter zu steigern“, so der Bundespräsident.
„Mit der Schirmherrschaft unseres Bundespräsidenten im Rücken starten wir ins vierte Jahr der in Europa einmaligen Blindenfussball-Bundesliga. Das bedeutet Anerkennung und Respekt für die Sportler und dokumentiert die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband“, resümiert Friedhelm-Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
Spielrunde läuft bereits seit 2008
Bereits seit dem Jahr 2008 initiiert die Sepp-Herberger-Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband e.V. sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. die Blindenfussball-Bundesliga. Sportlicher Pate ist DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler, der sich seit Jahrzehnten als Repräsentant für die Sepp-Herberger-Stiftung engagiert.
Bei den Spieltagen treffen die neun DBFL-Teams im Modus „Jeder gegen Jeden“ aufeinander. Am Ende steht dann der neue Deutsche Meister im Blindenfußball fest. Rekordmeister MTV Stuttgart wird versuchen, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. Das Team aus der Landeshauptstadt wird betreut durch Ulrich Pfisterer, der sich gleichzeitig auch um die Blindenfußball-Nationalmannschaft kümmert.
Gespielt wird mit einem Rasselball auf einem 40 x 20 m großen Kunstrasenspielfeld. Es spielen jeweils vier Feldspieler und ein Torwart gegeneinander. Der Torwart selbst ist sehend. Durch Zurufe untereinander sowie von außen durch sogenannte Guides orientieren sich die Spieler auf dem Spielfeld.
Mit den Teams des FC St. Pauli, des Chemnitzer FC und von Eintracht Braunschweig beteiligen sich bereits drei prominente Klubs an der Spielrunde.
Die Teams in der Übersicht:
MTV Stuttgart
VfB Gelsenkirchen
FC St. Pauli
Eintracht Braunschweig
Chemnitzer FC
blista Marburg
PSV Köln
Spielgemeinschaft BFW Würzburg / Guide Dogs Mainz
LFC Berlin
Foto: "Presse- und Informationsamt der Bundesregierung