Aktuelles aus dem Bereich Anti-Doping
Neuer WADA-Code beschlossen
Die Welt-Anti-Doping-Konferenz hat in der vorigen Woche in Johannesburg den neuen Welt-Anti-Doping-Code verabschiedet, der zum 01.01.2015 in Kraft treten soll. Neuer WADA-Präsident ist Craig Reedie. Der Brite Reedie wurde am Freitag vom Stiftungsrat der WADA einstimmig gewählt, dem er seit der WADA-Gründung angehört. Seit 1994 ist Reedie IOC-Mitglied. Seit 2009 gehört er als Vizepräsident der IOC-Exekutive an. Er wird das neue WADA-Amt am 1. Januar 2014 antreten. Reedie ist Nachfolger des Australiers John Fahey.
Zuvor hatten die rund 1000 Teilnehmer der Welt-Anti-Doping-Konferenz wichtigen Änderungen im Code zugestimmt, der am 1. Januar 2015 in Kraft treten soll. Es ist die dritte Reform des WADA-Regelwerks seit 2003.
Dazu zählt vor allem die Erhöhung der Sperre für ernsthafte Doping-Erstvergehen von zwei auf vier Jahre. Diese Verschärfung wurde durchgesetzt, nachdem der Internationale Sportgerichtshof (CAS) die sogenannte Osaka-Regel für nicht vereinbar mit dem WADA-Code erklärt hatte: Diese Regel hatte Doping-Sünder automatisch von den nächsten Olympischen Spielen ausgeschlossen.
Darüber hinaus wird die Verjährungsfrist für Doping-Vergehen von acht auf zehn Jahre verlängert. Damit können eingefrorene Doping-Proben länger mit neu entwickelten Testverfahren noch einmal analysiert werden. Das soll ebenfalls zu Abschreckung beitragen.
Nach dem neuen Code kann auch das Umfeld der Athleten, also Betreuer, Trainer, Manager oder Masseure bei Verwicklung in Doping-Verstöße härter bestraft werden.
Der neue WADA-Code verkürzt zudem den Zeitraum, innerhalb dessen drei verpasste Kontrollen als Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen geahndet werden. Bislang galt die Frist von 18 Monaten, jetzt sind es nur noch zwölf.
Die WADA wird nach den neuen Regeln mehr prüfen, wie die Doping-Testprogramme in den Ländern und vor allem auf die verschiedenen Sportarten abgestimmt sind.
Auch die Athleten stimmten den Änderungen zu. Claudia Bokel, Vorsitzende der Athletenkommission des IOC , sagte, die Unbequemlichkeiten, die Athleten während der Anti-Doping-Prozeduren hinnehmen müssten, seien „ein geringer Preis im Vergleich zur Alternative“.
Auch sie selbst räumte größte Bedenken „vor dem ganzen Ärger“ beispielsweise mit der „Whereabouts“-Regel ein, nach der Athleten ihren Aufenthaltsort drei Monate im Voraus angeben müssen. Doch in vielen Gesprächen mit Sportlern unterschiedlicher Verbände habe sie erkannt: „Wenn ich es nicht tue, werden wir keinen Doper erwischen und vor allem niemandem vom Doping abhalten.“ Es gehe nicht um die Anzahl erwischter Athleten – „es geht mehr um den abschreckenden Effekt“ dieser Regel.
Quelle: DOSB