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Otto Rehhagel ehrt Berliner Werkstätten

Der neue deutsche Meister der Werkstätten für Menschen mit Behinderung steht fest: Die Berliner Werkstätten setzten sich in einem spannenden und hochklassigen Endspiel mit 4:1 gegen die Freckenhorster Werkstätten aus Nordrhein-Westfalen durch. Damit sicherte sich das Team aus Berlin zum dritten Mal den Titel. Zur Meisterehrung reiste unter anderem Trainer-Legende Otto Rehhagel an.
Der 81-jährige Europameister-Coach zählt zu den Mitgliedern des Kuratoriums der Sepp-Herberger-Stiftung, die das Turnier zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), dem Deutschen Behindertensportverband und Special Olympics Deutschland seit dem Jahr 2000 veranstaltet. Den dritten Platz erreichte das Behinderten-Werk Main-Kinzig aus Hessen. Das Team setzte sich im „kleinen Finale“ gegen die Hannoverschen Werkstätten mit 6:5 nach Achtmeterschießen durch. Der Fair-Play-Preis ging an die Werkstatt Bremen-Martinshof.
Bei der Siegerehrung übergab Rehhagel die begehrte Meisterplakette des Deutschen Fußball-Bundes. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Freude und Leidenschaft die Sportler am Ball sind. Der Fußballsport ist eine willkommene Abwechslung zum Alltag in der Werkstatt und fördert die Persönlichkeitsentwicklung der Aktiven“, betonte Rehhagel. Gemeinsam mit Rehhagel kamen unter anderem auch Hermann Korfmacher, Vorsitzender des Kuratoriums der Sepp-Herberger-Stiftung, Ralf Hagemeier von der BAG WfbM, Marc Möllmann, stv. Sportdirektor des DBS, Andreas Schäfer von Special Olympics Nordrhein-Westfalen und Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, nach Duisburg und übergaben die Pokale und Medaillen an die teilnehmenden Teams.
„In den rund 700 bundesdeutschen Werkstätten für behinderte Menschen leben und arbeiten sehr viele fußballbegeisterte Menschen. Mit der deutschen Meisterschaft wollen wir für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen werben. Dabei liegt uns insbesondere die Vernetzung zwischen Werkstätten und Fußballvereinen sehr am Herzen, um den Aktiven so eine sportliche Heimat in der Struktur des organisierten Fußballs zu geben“, unterstrich Korfmacher.

Neben den Spielen wurde den 16 teilnehmenden Mannschaften ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Am Mittwoch besuchten die Sportler auf Einladung des FC Schalke 04 die Veltins-Arena. Neben einer Stadionführung und der Teilnahme an unterschiedlichen Action-Modulen, bei denen unter anderem gedribbelt oder die Torschussgeschwindigkeit gemessen wurde, standen auch Gesprächsrunden mit den Ex-Profis Klaus Fischer, Mathias Schipper und Ingo Anderbrügge auf dem Programm.
Bei den Damen feierte das Team von Hephata Mönchengladbach den Meistertitel. Mit 3:2-Toren nach Achtmeterschießen setzten sich die Fußballerinnen aus Nordrhein-Westfalen im Finale gegen das Team aus Berlin durch. Auf Platz drei landete die Spielgemeinschaft Schleswig-Holstein, die das Platzierungsspiel mit 5:2 gegen die Landesauswahl Rheinland-Pfalz gewann.
Zur anschließenden Siegerehrung sind prominente Gäste nach Duisburg gekommen: Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, führte gemeinsam mit dem ehemaligen Fußball-Nationalspieler Jens Nowotny, DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen, die Siegerehrung durch. „Wenn man in die leuchtenden Augen der Spielerinnen schaut, dann weiß man, dass das Turnier absolut gelungen ist. Neben der Freude am Fußballsport lernen die Teilnehmenden über den Sport auch wichtige Werte, wie Fairplay, Toleranz und Zusammenhalt“, sagte Nowotny.
Im kommenden Jahr findet die Deutsche Meisterschaft vom 7. bis zum 10. September 2020 in der Sportschule Wedau in Duisburg statt. Alle Informationen zum diesjährigen Turnier, Pressebilder und die Abschlusstabelle stehen unter www.fussball-wfbm.de zum Abruf bereit.