Aktuelles vom Blindenfußball

DBFL geht in die vierte Saison- Stuttgarts Blindenfußballer wieder haushoher Titelfavorit

Wir haben einfach die besten Voraussetzungen und werden uns immer weiter absetzen", sagt Ulrich Pfisterer, der mit Stuttgart den Meister der vergangenen beiden Jahren und seit 2007 auch die deutsche Nationalmannschaft trainiert. Sechs Akteure des MTV Stuttgart sind aktuelle Nationalspieler.

Zum Ligaauftakt auf dem Gelände des Efferener Ballspielclubs in Hürth treffen die Stuttgarter auf den PSV Köln (Samstag, 16. April, 17 Uhr) und die SG Würzburg/Mainz (Sonntag, 17. April, 13.30 Uhr). Selbstbewusst sagt Pfisterer: "Dortmund und Marburg gehören zu den stärksten Ligateams, die Kölner haben mit unserem Nationalstürmer Michael Wahl einen gefährlichen Mann. Doch wir wissen, wie wir ihn stoppen können."

"Eine Mischung aus Fußball und Eishockey"

Die attraktive und manchmal auch spektakuläre Sportart hat durch die DBFL viele Fans gefunden. "Wir sind eine Mischung aus Fußball und Eishockey", beschreibt Pfisterer seinen Sport, den er selbst in Australien kennengelernt hat. Der kompromisslose Einsatz der Spieler ist bewundernswert, ihr Geschick am Ball verblüffend.

2011 soll die Liga, die von der Sepp-Herberger-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Behindertensportverband sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband organisiert und finanziert wird, einen weiteren Schritt nach vorne machen. Unter dem Motto "Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft" wird die Liga ihre Spieltage auf zentralen öffentlichen Plätzen austragen. Auftakt der Städteserie ist am 14. Mai vor dem Barockschloss in Mannheim, der Heimatstadt Sepp Herbergers. Das Saisonfinale steigt dann am 2. Juli vor dem Neuen Rathaus in Hannover.

Wulff übernimmt Schirmherrschaft

Bundespräsident Christian Wulff hat die Schirmherrschaft über die Spielserie übernommen: "Ich bin sicher, dass der Blindenfußball viele Menschen beeindrucken wird und dass er viel Potenzial hat, um die Popularität des Behindertensports weiter zu steigern."

Gespielt wird mit einem Rasselball auf einem 40 mal 20 Meter großen Kunstrasenspielfeld. Eine Mannschaft besteht aus einem sehenden Torwart und vier blinden Feldspielern, die sich ganz auf ihr Gehör und die Zurufe durch die Guides von der Bande verlassen müssen.

EM Ende September in der Türkei

An den vier Spieltagen treffen die neun DBFL-Teams im Modus "Jeder gegen Jeden" aufeinander. Mit den Teams des FC St. Pauli, des Chemnitzer FC und von Eintracht Braunschweig beteiligen sich drei prominente Klubs an der Spielrunde.

Der Jahreshöhepunkt für die Stuttgarter Nationalspieler ist dann die Europameisterschaft im Blindenfußball Ende September in der Türkei. "Dann wollen wir uns für die Paralympics 2012 in London qualifizieren", sagt der 59-jährige Pfisterer. Vorher aber will er mit dem MTV Stuttgart zum dritten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft gewinnen.