Aktuelles vom Blindenfußball
Blindenfussball-Bundesliga 2011
MTV Stuttgart ist Deutscher Meister.
Auf einem extra aufgebauten Kunstrasenspielfeld zwischen dem Neuen Rathaus und dem angrenzenden Maschteich trugen die neun DBFL-Teams ihren letzten Saison-Spieltag aus. Unter dem Motto: „Mit Fußball in die Mitte der Gesellschaft“ geht die BLINDENFUSSBALL-Bundesliga bis 2013 bewusst den Weg in die Öffentlichkeit. Die europaweit einzigartige Spielserie für blinde und sehbehinderte Menschen, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff ausgetragen wird, will damit eine breite Öffentlichkeit für die Leistungsfähigkeit behinderter Menschen sensibilisieren.
In Hannover sahen rund 700 Besucher die sechs Partien vor Ort. Mit Unterstützung der Deutschen Telekom AG wurden Kommentierungen der Spiele auch per Livestream im Internet übertragen. Spannend ging es zu: Insgesamt wurden in den sechs Begegnungen 15 Treffer erzielt. Der MTV Stuttgart, der mit zahlreichen Akteuren der Blindenfußball-Nationalmannschaft anreiste, stand bereits vor dem letzten Saison-Spieltag als Deutscher Meister fest. Das Team um Ulrich Pfisterer, der in Personalunion auch die Nationalmannschaft betreut, verteidigte zum dritten Mal nacheinander die DBFL-Trophäe. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Gerade in diesem Jahr war es eine besondere Herausforderung, den Meistertitel zu verteidigen, da die gegnerischen Teams die Spiele gegen uns mit besonderem Ehrgeiz bestritten haben“, bilanziert Pfisterer.
Insgesamt vier Spieltage wurden in dieser Saison ausgetragen. Gespielt wurde in Köln, Mannheim, Chemnitz und Hannover. Die Spieltage in Baden-Württemberg und Niedersachsen wurden dabei mitten in der Stadt, mitten in der Gesellschaft ausgetragen. „Wir blicken zufrieden auf die Saison 2011 zurück und freuen uns auf die kommende Spielzeit. Dann werden insgesamt sechs Spieltage ausgetragen werden, vier davon in Innenstädten“, informiert DFB-Vizepräsident Karl Rothmund.
Auch Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, ist mit der Entwicklung der Spielserie zufrieden: „Die BLINDENFUSSBALL-Bundesliga ist eine wertvolle sportliche Plattform für die Vorbereitung unserer Nationalmannschaft auf ihrem Weg zu den Paralympics 2012 in London.“ Überzeugt sind die Veranstalter auch davon, dass die Spielrunde zur gesellschaftlichen Anerkennung blinder und sehbehinderter Menschen beiträgt: „Der große Zuschauerzuspruch bei den DBFL-Spieltagen zeigt, dass der Fußball ein geeignetes Medium ist, eine breite Öffentlichkeit für die Leistungen blinder und sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren“, sagt Hans-Werner Lange, Vizepräsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes.
Die BLINDENFUSSBALL-Bundesliga ist ein gemeinsames Projekt des Deutschen Behindertensportverbandes und der DFB-Stiftung Sepp Herberger sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. In den Jahren 2011 – 2013 investieren die drei Institutionen insgesamt 500.000 Euro in die Spielserie.