Aktuelles aus dem Bereich Medizin

„Lebensfreude und positive Entwicklungen der Gesundheit erreichen“

Die geschulten Übungsleiterinnen und Übungsleiter bei der Fortbildung
Sportliche Aktivität bei der Schulung

Um Kindern und Jugendlichen mit einer chronischen Erkrankung den Weg in den organisierten Sport zu erleichtern, hat der Deutsche Behindertensportverband ein Fortbildungsmodul entwickelt, das gezielt den Umgang mit dieser Zielgruppe thematisiert und Spiel- und Sportideen beinhaltet. Intention ist es, das Bewegungsangebot zu vergrößern und die Aufmerksamkeit dafür zu steigern.

Das Curriculum wurde von einer Arbeitsgruppe um die Leitende Ärztin und Vizepräsidentin Bildung/Lehre des Deutschen Behindertensportverbandes, Dr. Vera Jaron, erstellt. Ziel ist es, das Bewegungsangebot für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen durch die gezielte Schulung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern zu vergrößern. Um dies zu erreichen und zu verbreiten, wurde das Curriculum bei einer Multiplikatoren-Schulung Referentinnen und Referenten aus den DBS-Landes- und Fachverbänden vorgestellt.

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, betonte Hauptreferent Dr. Wolfgang Gruber zu Beginn der Veranstaltung. Prof. Elisabeth Sticker vermittelte den Teilnehmenden die psychologischen Aspekte der kindlichen Entwicklung und speziell die Probleme von Kindern mit chronischen Erkrankungen. Die Kinderkardiologin Dr. Sabine Schickendantz schilderte eindrucksvoll die Chancen, die sich für chronisch erkrankte Kinder durch gut angeleitete Bewegungsangebote bieten.

Das Leistungsvermögen wird häufig aus unbegründeter Angst vor allem der Eltern, aber auch in der Schule und im organisierten Sport unterschätzt. So sind beispielsweise 95 Prozent aller Kinder mit angeborenen Herzfehlern voll sporttauglich. Auch bei vielen anderen Erkrankungen ist Sport förderlich und schadet nicht, sofern er unter entsprechend fachgerechter Anleitung erfolgt.

„Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen weisen häufig erhebliche motorische Defizite auf und sind durch die fehlende Bewegung auch intellektuell benachteiligt. Je nach Studie schwankt die Zahl der Betroffenen zwischen 13 und 39 Prozent“, erklärt Jaron und fügt an: „Aus diesem Grund ist es in unseren Augen unbedingt notwendig, mehr Angebote für chronisch erkrankte Kinder zu schaffen.“

Die Ergebnisse und Anregungen aus der Schulung werden nun in das Curriculum eingearbeitet, welches anschließend als Druckexemplar allen DBS-Landes- und Fachverbänden zur Verfügung gestellt wird.

Zum Abschluss waren sich alle Teilnehmenden der Multiplikatoren-Schulung einig: „Wir müssen gemeinsam diesen Kindern und Jugendlichen die Chance geben, ihr Leben bewegter zu gestalten und dadurch Lebensfreude und positive Entwicklungen ihrer Gesundheit zu erleben, sei es im Rehabilitations- oder Breitensport oder auch sogar im Leistungssport.“

Weitere Informationen finden sie in diesem Flyer.

Für weitere Informationen steht Ihnen Kirsten Meier (Referentin Sportentwicklung – Medizin) zur Verfügung: Tel. 02234-6000-311, Email: meier@dbs-npc.de.