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Tag des Rollstuhlsports: „Was man im Rollstuhl alles machen kann“

Tag des Rollstuhlsports © Christina Hankamer

Rollstuhlfahrer, Fußgänger, Übungsleiter, Lehrkräfte, Jung, Alt, Neugierige, Erfahrene - so bunt gemischt waren die Hintergründe der Besucherinnen und Besucher beim BRSNW Tag des Rollstuhlsports am vergangenen Samstag, 03. November 2018, auf dem Gelände der Sportschule Wedau. Ebenso vielfältig waren die bereitstehenden Schnupperangebote, welche eifrig ausprobiert wurden.

Es herrscht ein fröhliches Durcheinander. „Wo geht es denn hier zu der Eröffnung?“, lautete eine beliebte Frage, als am Vormittag die ersten Gäste auf dem Gelände der Sportschule Wedau eintrafen und von haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des BRSNW begrüßt wurden.

Dabei schauten sie in erwartungsvolle und neugierig wirkende Gesichter. Gespannt lauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der kurzweiligen Begrüßung. Im Anschluss daran verteilten sie sich noch recht zögerlich auf die nachfolgenden Workshops und Sportangebote. Von nun an hatten die Referentinnen und Referenten aus Vereinen und Sportgruppen das Kommando.

Beim Rollstuhlbasketball war es mit der Zurückhaltung schnell vorbei. Der Landestrainer im Rollstuhlbasketball, Tarik Cajo, motivierte die Teilnehmenden und machte Lust auf spektakuläre Korbeinlagen. Fortan entwickelte sich ein munteres Treiben. RollstuhlfahrerInnen aus sämtlichen Altersklassen kreisten in der Halle umher und übten erste Passversuche ein.
Richtig zur Sache ging es auch beim Rollstuhlrugby. „Da war schon Feuer drin“, sagte ein Teilnehmer. Unter leicht erschwerten Bedingungen, denn es stand deutlich weniger Fläche als beim Rugby üblich zur Verfügung, ergab sich aus Sicht der Verantwortlichen dennoch ein „angenehmes Chaos“.

Ob Badminton oder Tennis – Auch die Rückschlagsportarten kamen beim Tag des Rollstuhlsports nicht zu kurz. Petra Opitz, als eine der Referentinnen, führte ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Luftballons anstelle von Federbällen in ihre Sportart ein. Die Luftballons ermöglichten den Neueinsteigern etwas mehr Zeit bei der noch ungewohnten Koordination des Zusammenspiels von Rollstuhl und Badmintonschläger.

Wer Leichtigkeit und Eleganz liebt und ein neues Angebot ausprobieren wollte, war beim Sitzballett genau richtig. Referentin Letha Maughan führte ihre Teilnehmenden an neue, zartgliedrige Bewegungen heran, was Konzentration und Körperspannung erforderte.

Ebenfalls Ruhe und Konzentration erforderte das Sportschießen. Es war neben Cross-Boccia, Kegeln, Tischtennis und einem Rolli-Parcours eines der offenen Angebote, die über den ganzen
Tag getestet werden konnten. Genauso konnten alle Teilnehmenden bei unserem Kooperationspartner Sunrise Medical ihren Rollstuhl vermessen und testen lassen.

Alle Teilnehmer waren sich einig: Im Rollstuhlsport gibt es viele Möglichkeiten der Partizipation, wenngleich auch feststeht, dass alles ein wenig Übung bedarf.

Üben können alle Teilnehmenden in der Zukunft in einem Verein oder einer Gruppe. Genau dies war die Idee hinter dem Tag des Rollstuhlsports: Möglichkeiten aufzeigen, den Horizont erweitern und die Vielfalt der Rollstuhlsports erleben. Entsprechend zufrieden sind die Veranstalter. Hinsichtlich der Abläufe und der Weitläufigkeit mancher Angebote gibt es durchaus noch Verbesserungsbedarf. Davon wird aber nicht die Erkenntnis getrübt, dass ein solches Schnupperangebot wichtig und hilfreich für alle Menschen ist. Am Ende des Tages bleibt der Eindruck „Was man im Rollstuhl alles machen kann“. Vielleicht bis zum nächsten Tag des Rollstuhlsports.

Quelle: Christina Hankamer, BRSNW