Aktuelles vom Rudern

Para Ruder-WM: Zweimal knapp am Podium vorbei

Sylvia Pille-Steppat
Sylvia Pille-Steppat © Mauro Ujetto

Bei den Para Ruder-Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv hat das deutsche Team die Medaillenränge nur knapp verpasst. Sylvia Pille-Steppat sowie der Mixed-Zweier mit Jessica Dietz und Debütant Jan Helmich landeten jeweils auf Rang vier. Zudem entschied Para Ruder-Urgestein Marcus Klemp im Einer das B-Finale für sich.

„Wir sind insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen. Natürlich hätten wir gerne eine Medaille mit nach Hause genommen, doch das ist ja keine Selbstverständlichkeit bei einer WM. Außerdem ist das internationale Niveau weiter gestiegen, das unterstreichen auch die vielen Weltbestleistungen“, resümiert Cheftrainer Jochen Weber nach den Weltmeisterschaften, die erneut zur gleichen Zeit und am gleichen Ort wie die Wettbewerbe der Ruderer ohne Behinderung stattgefunden haben.

Besonders knapp war es beim neu formierten Mixed-Zweier mit Jessica Dietz und Jan Helmich, der seine erste WM erlebte. „Die beiden haben eine tolle Aufholjagd hingelegt und gekämpft wie die Löwen“, betont Weber. In der Startklasse PR3 blieb das deutsche Duo nach 2000 Metern am Ende nur sieben Zehntel hinter Russland, hatte zwischenzeitlich jedoch schon über drei Sekunden zurückgelegen. Im Einer der Startklasse PR1 verpasste Sylvia Pille-Steppat eine Wiederholung ihrer Bronzemedaille aus dem Vorjahr. Die Athletin vom Wilhelmsburger Ruderclub verausgabte sich bis zur Ziellinie, doch die Amerikanerin Hallie Smith ließ sich nicht mehr einholen. Als Erster ins Ziel fuhr im Einer der Klasse PR2 Marcus Klemp – das 36-jährige Urgestein des Para Ruderns entschied das B-Finale für sich und bezwang damit überraschend den favorisierten Spanier Jorge Pineda Matabuena, der zur Hälfte noch vorne gelegen hatte.

Erfreulich ist, dass im Rahmen der WM zwei Athleten und eine Athletin ihre Klassifizierung erfolgreich absolviert haben. „Wir sind dadurch zuversichtlich, dass wir zur WM im kommenden Jahr auch wieder mit einem Viererboot am Start sind, mit dem wir es dann hoffentlich zu den Paralympics nach Tokio schaffen“, sagt Jochen Weber. Bereits im Oktober soll der erste Lehrgang stattfinden. Die Weltmeisterschaften 2019 werden im österreichischen Linz ausgetragen – dort geht es dann nicht nur um Medaillen, sondern auch um die Tickets nach Japan.