Gefäßerkrankung (pAVK)
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) äußert sich in einer verminderten Durchblutung insbesondere der unteren Gliedmaßen. Bei einer körperlichen Aktivität entsteht dadurch ein Ungleichgewicht zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot der entsprechenden Muskulatur und führt zu den typischen Symptomen wie Schmerzen in den unteren Extremitäten, Krämpfen und Spannungsgefühl in der entsprechenden Muskulatur. Mit Beendigung der körperlichen Aktivität gehen die Beschwerden allmählich zurück. Der Sauerstoffmangel führt zu einer Schädigung des Gewebes bis hin zum Absterben und damit verbundenem Verlust von Teilen der unteren Extremität.
Zu den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus. Eine pAVK-führt zu einer Einschränkung der Aktivitäten, so dass pAVK-Betroffene zunehmend weniger aktiv sind und ein Teufelskreis entsteht.
Körperliche Aktivität und Sport bei pAVK
Eine körperliche Aktivität mit einem Gehtraining ist eine wichtige nicht medikamentöse Therapiemaßnahme. Gleichzeitig dient eine körperliche Aktivität zur Reduktion des Gesamtrisikos kardiovaskulärer Ereignisse und einer Verminderung des Fortschreitens der Gefäßschädigung. Korrekt durchgeführtes Gehtraining führt zu einer Zunahme der schmerzfreien und maximalen Gehstrecke und einer Verlängerung der Gehzeit. Eine Überschreitung der Schmerzgrenze führt zu den oben beschriebenen Gefäßschädigungen.
Der Vergleich zwischen Kraft- und Ausdauertraining zeigt bei beiden Methoden eine Verbesserung der Gesamtgehstrecke, wobei sich die Belastungsfähigkeit beim Treppensteigen durch das Krafttraining stärker verbessert. Dies bedeutet, dass neben einem Gehtraining auch ein Krafttraining Inhalt eines Trainings für pAVK-Betroffene sein sollte, da die muskuläre Kräftigung eine wichtige Komponente zum Erhalt der Alltagsaktivitäten ist.
Empfehlungen für das Training
Körperliches Training sollte zwei bis drei Mal pro Woche mit einer Dauer von ca. 30 Minuten durchgeführt werden. Im Verlauf ist der Umfang auf 60 Minuten pro Einheit zu erhöhen. Als mögliche Trainingsformen für das Gehstreckentraining wird zwischen einer Dauer- und Intervallmethode unterschieden. Die Wahl der Methode ist in Abhängigkeit der sportlichen Vorerfahrung und Einwilligung der Betroffenen zu treffen. Während bei der Intervallmethode die Intensität oberhalb der ischämischen Schmerzschwelle (ischämische Schmerzen: Schmerzen bei Durchblutungsstörungen)liegt, ist die Intensität bei der Dauermethode bei 80 Prozent der Gehgeschwindigkeit, die zum Schmerz führte. Bei der Wahl der Trainingsmethode ist zu bedenken, dass Betroffene eine höhere Bereitschaft bei der Dauermethode zeigen, da möglichst versucht wird die Schmerzen beim Gehtraining zu vermeiden.
Text: PD Dr. Thorsten Schmidt (Verein für Gesundheit und Rehabilitationssport am UKSH e.V.) / DBS
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