Aktuelles von den Paralympics

Andrea Eskau muss Temperaturen Tribut zollen

Andrea Eskau musste das Rennen über zwölf Kilometer vorzeitig beenden. Foto: HAHNE

Einen Tag nach dem goldenen Auftakt durch Andrea Eskau im Biathlonwettbewerb  über sechs Kilometer blieb das nordische Skiteam bei den Paralympics in Sotschi ohne Medaille. Beim Sieg von Lyudmyla Pavlenko (Ukraine) hatten die deutschen Starterinnen mit der Medaillenvergabe beim Wettbewerb der Sitzskifahrerinnen über zwölf Kilometer nichts zu tun. Bei fast frühsommerlichen Temperaturen im Laura Langlaufstadion von Sotschi ging Silber an die US-Amerikanerin Oksana Masters, Bronze holte sich Svetlana Konovalova.

Die deutschen Medaillenträume zerplatzen am Sonntag so schnell, wie der Schnee in der warmen Luft dahinschmolz. Während Andrea Eskau angesichts der wenig winterlichen Temperaturen mit Beschwerden in den Atemwegen in der dritten Runde das Rennen abbrechen musste, kam Anja Wicker (MTV) Stuttgart bei schweren Bedingungen mit einem Rückstand von 3,28 Minuten auf die Siegerin auf den achten Platz. „Bei der starken Konkurrenz in meiner Klasse und über die lange Distanz bin ich trotzdem zufrieden“, sagte die Schwäbin, die tags zuvor als Vierte im Biathlon eine Medaille denkbar knapp verpasst hatte. 

Rund 24 Stunden nach dem Gold-Triumph im Biathlon-Wettkampf hatte sich Andrea Eskau auch für das erste Rennen bei den Sitzskifahrern viel vorgenommen. Doch die vierfache Goldmedaillengewinnerin bei Paralympics musste nicht nur gegen die sportlich starke Weltklasse und den weichen Schnee ankämpfen. Die fast frühsommerlichen Witterung machten der 42-jährigen Athletin derart zu schaffen, dass sie das Rennen schließlich abbrechen musste.  „Es war besonders ärgerlich, weil ich noch ganz gut im Rennen lag. Ich habe aber irgendwie gemerkt, dass es nicht geht, auch wenn ich die zweite Runde noch gekämpft habe. Dann habe ich aber irgendwie gemerkt, dass es nicht mehr geht“, erläuterte die querschnittsgelähmte Schlittenfahrerin später.

Noch während die Entscheidung um paralympisches Edelmetall lief, hatte Teamarzt Lars Meiworm die Athletin auf der Strecke medizinisch erstversorgt. Und  nach einem Mittagessen durfte die Apolda geborene Sportlerin selbst Entwarnung geben: „Die Behandlung hat angeschlagen, jetzt geht es mir wieder besser und ich kann schon wieder positiver in die Zukunft schauen“, erklärte Eskau mit einem zurückgekehrtem Lächeln.

Und auch im Hinblick auf die noch anstehenden Rennen gibt sich die zuweilen asthmageplagte Thüringerin optimistisch: „Das Ganze ist sicherlich ganz schnell abgehakt. Es ist ja nicht der erste Zwischenfall dieser Art. Jetzt müssen wir mal auf das Wetter schauen. Beim Biathlon ging es viel besser. Nach der Wetterprognose soll es wohl wieder kälter werden, dann geht es mir auch wieder ganz anders“.

Martin Fleig (RIG Freiburg), zuletzt im Trainingslager vor den Paralympics mit einer Erkältung und Magen-Darminfekt gesundheitlich angeschlagen, pausierte am Sonntag beim Rennen der Herren über 15 Kilometer.