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Para Kanu: Zwei EM-Medaillen für das deutsche Team

Ivo Kilian
Ivo Kilian © Christel Schlisio

Bei der Para-Kanu-Europameisterschaft im bulgarischen Plovdiv haben 80 Para-Kanuten aus 19 Nationen in sechs Startklassen im Kajak und im Va´a um Titel und Medaillen gekämpft. Für die deutsche Para-Kanu-Nationalmannschaft um Cheftrainer Arne Bandholz gewann Edina Müller Bronze und Ivo Kilian Silber.

Edina Müller wurde in der Startklasse Kl 1 Dritte hinter ihren Dauerrivalinnen Jeanette Chippington aus Großbritannien und der Russin Alexandra Dupik. Rang drei war für sie eine erfolgreiche Standortbestimmung für die anstehende Weltmesiterschaft im August. „Mein Ziel war es eine Medaille zu erkämpfen. Nach der langen Krankheitspause im Frühjahr ist das ein Zeichen dafür, dass ich wieder an meine alte Leistungsfähigkeit anschließen kann“, resümierte sie anschließend.

Die Silbermedaille erkämpfte sich Ivo Kilian in einem spannenden Finish hinter dem Österreicher Markus Mandy Swoboda. Der Hallenser erreichte den Podestplatz in seiner Paradedisziplin dem Va´a. Im Kajak landete er auf Rang sechs.  „Ich wusste bis zur Ziellinie nicht, wer vorne liegt. Es war ein richtig guter Fight und über die  Silbermedaille freue ich mich enorm“, berichtete Kilian nach dem Va'a Rennen.

Im Vorfeld hatte der Cheftrainer Arne Bandholz die Erwartungen an die Europameisterschaften deutlich formuliert: „Ich sehe die EM als Zwischenstation, die aus dem Training heraus gefahren wird. Es wird uns hoffentlich trotzdem der eine, oder andere Podestplatz gelingen.“ Das ausgesprochene Ziel wurde demnach eindeutig erfüllt.

Die beiden Starterinnen in der Kl 3 Anja Adler vom Hallescher KC 54 und Anke Molkenthin vom KRV München erreichten Platz sechs und sieben im Finale. Der dritte Hallenser, Maik Polte, wurde Fünfter im Va´a der Startklasse Vl 3.

Das bereits geringe Trainingsrückstände zu Platzierungen neben dem Podest führen können musste Tom Kierey vom KC Borussia Berlin erfahren. Im Vorfeld der Europameisterschaften musste er sich um den Abschluss seiner Ausbildung und der weiteren beruflichen Absicherung kümmern. So reichte es dann in der schnellsten Para-Kanu-Startklasse Kl 3 für Rang sieben.

„Ich bin dem Verlauf der EM zufrieden, obwohl es immer ein paar Sachen gibt, die nicht optimal gelaufen sind. Anja Adler musste sich spontan an ein anderes Boot gewöhnen und nach einem vermeintlichen Rennabbruch das Rennen erneut aufnehmen. Mit etwas Wut im Buch ist sie dann ein sehr gutes Streckentempo gefahren. Ivo Kilian zeigte im Kajak auch seine Klasse – ich denke bis zur WM kann er dort noch zulegen. Sein Va'a Rennen war wohl eines der spannendsten Rennen der ganzen Regatta, da er das Rennen über 190 Meter angeführte, sich dann aber am Ende um fünf Zentimeter geschlagen geben musste. In der Klasse VL-2 gehört er ganz klar zur Weltspitze. Tom Kierey arbeitet hart an sich. Er konnte im Endlauf einen guten Start fahren. Nun geht es in den nächsten Wochen drum auf die Leistungen aufzubauen. Wie bereites betont ist die Europameisterschaft für mich nur eine Zwischenstation zur WM. Ich bin zufrieden mit dem Team, die Stimmung ist sehr gut. Die Leistungen spiegeln den momentanen Leistungsstand sehr gut wieder. Mit der Ausbeute der EM bin ich durchaus zufrieden. Jeder weiß nun, wo er in der nach-paralympischen Saison steht und woran weiter hart gearbeitet werden muss. Ab jetzt liegt die komplette Konzentration und der Trainingsfokus auf der Weltmeisterschaft Ende August in Racice“, sagte der Cheftrainer abschließend.

Quelle: Christel Schlisio