Grand Prix: Weltjahresbestleistung für Willing

Martina Willing beim Speerwurf
Martina Willing © Ralf Kuckuck/DBS

Für die Organisatoren der Para Leichtathletik-EM war es eine Generalprobe vor dem Highlight vom 20. bis 26. August, für die rund 400 Athletinnen und Athleten war der Grand Prix des IPC im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark eine wichtige Standortbestimmung auf dem Weg zu den Europameisterschaften in Berlin. Insgesamt gab es sechs Weltrekorde, aus deutscher Sicht sorgte Speerwerferin Martina Willing mit Weltjahresbestleistung für ein Ausrufezeichen.

21,96 Meter bedeuteten für Willing eine Weltjahresbestleistung - damit war die dreifache Paralympics-Siegerin sichtlich zufrieden. Zumal sie sich derzeit konstant in guter Form präsentiert und ihre Weite von einem Wettkampf in Potsdam noch einmal um drei Zentimeter übertroffen hat. Ebenfalls gut drauf ist Lindy Ave. Die Sprinterin feierte beim Grand Prix ihre 400 Meter-Premiere mit eindrucksvollen 1:07,68 Minuten und nahm damit Rang zwei der Weltrangliste und Platz eins in Europa in der Klasse T38 ein. Auch ihre Sprint- und Sprungleistungen mit 13,44 Sekunden über 100 Meter und 27,78 Sekunden über 200 Meter sowie 4,43 Meter im Weitsprung stimmen optimistisch. Schließlich lag ihr Hauptaugenmerk zwischen den Paralympics in diesem Jahr klar auf dem Ausbildungsabschluss. Um so erfreuter zeigten sich die Ave und ihr Trainer Peer Kopelmann. "Es läuft gut, mir geht es gut, die EM kann kommen", resümierte die Athletin aus Greifswald.

Auch Niko Kappel hat seine Generalprobe für die Para-EM im August erfolgreich gemeistert. Beim Grand Prix in Berlin sicherte sich der Kugelstoßer mit einer Weite von 13,32 Metern den ersten Platz. Danach kündigte Kappel an, seine aktuelle Weltrekordmarke von 14,02 Meter bei der EM gerne noch steigern zu wollen.

Der zweitägige Grand Prix im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, in dem auch die Europameisterschaft stattfinden wird, war für die Athletinnen und Athleten die letzte Möglichkeit, die Qualifikationsnormen für die EM zu erreichen. Außerdem starteten in Berlin Stars des Para-Leichtathletik wie David Brown und Lex Gillette (beide USA). Brown, schnellster Para-Athlet der Welt, sprintete in 11,08 Sekunden zum Sieg über 100 Meter. Gillette musste Ricardo Costa de Oliveira im Weitsprung den Vortritt lassen. Der Brasilianer sprang mit 6,31 Metern 24 Zentimeter weiter als sein nordamerikanischer Konkurrent.

Dass der Grand Prix absolute Spitzenleistungen zu bieten hatte, wurde durch die Registrierung von sechs neuen Weltrekorden dokumentiert. Die wohl beeindruckendste Leistung lieferte dabei Petruci Ferreira dos Santos in der Klasse T47. Trotz eines Gegenwinds von 2,8 Metern pro Sekunde sprintete der Brasilianer die 200 Meter in Weltrekordzeit von 21,17 Sekunden. Vom 20.-26. August 2018 wird dann die Para Leichtathletik-Europameisterschaft im Jahn-Sportpark ausgetragen. Die Generalprobe ist mit dem Grand Prix gelungen.