Prostatakrebs - Empfehlungen für den Rehabilitationssport
Allgemein haben Studien gezeigt, dass ein professionell angeleitetes Training effektiver ist als unbeaufsichtigte Aktivitäten. Das Training sollte zwei Mal in der Woche unter Einbezug der motorischen Hauptfähigkeiten Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit gestaltet werden. Es gibt keine krebsspezifischen Übungen, jedoch müssen sich die Bewegungsaktivitäten an der individuellen Situation der Teilnehmer*innen orientieren. Hier sind die medizinische Therapiephase, eventuell vorhandene Nebenwirkungen und Spätfolgen sowie die körperliche Leistungsfähigkeit zu beachten.
Das Wissen über die Operationstechniken ist für körperliche Aktivität und Sport bei Prostatakrebs wichtig, da sich hierdurch Einschränkungen und Nebenwirkungen ergeben. Als mögliche Risiken einer Operation werden Harninkontinenz und erektile Dysfunktion genannt.
Besonders effektiv gegen die therapiebedingten Nebenwirkungen ist Beckenbodengymnastik und die Vermittlung von rücken- und beckenbodenfreundlichen Alltagstechniken. Ebenso sollten gymnastische Kräftigungsübungen vor allem für die Beine und den Rücken in die Rehabilitationssportstunde einfließen. Bei den Kräftigungsübungen sollte Pressatmung stets vermieden werden.
Viele Männer lassen sich besonders durch Ballspiele motivieren, wichtig ist aber, dass diese möglichst ohne Körperkontakt durchgeführt werden und keine Überlastung durch einen zu hohen Wettkampfcharakter entsteht. Auf Gymnastik im Wasser sowie Schwimmen ist bei bestehender Inkontinenz zu verzichten.