Herzerkrankungen und Rehabilitationssport
Das Spektrum der Herz-Kreislauferkrankungen ist breit, doch es sind einige wenige Erkrankungen, die den größten Anteil daran ausmachen. Der Bluthochdruck ist eine der häufigsten Herz-Kreislauferkrankung. Etwa 20 Prozent aller Erwachsenen sind davon betroffen. Darüber hinaus weisen über drei Millionen Menschen in Deutschland eine koronare Herzerkrankung auf. Etwa zwei Millionen Deutsche leiden an chronischem Herzversagen oder Herzinsuffizienz, einer Erkrankung, bei der die Pumpleistung des Herzens immer weiter nachlässt. Körperliche Aktivität und Sport können in der Rehabilitation und Nachsorge von Menschen mit Herz-Kreislauferkrankung eine tragende Rolle spielen.
Sie möchten mehr zu den positiven Effekten des Rehabilitationssports bei Herz-Kreislauferkrankungen erfahren? Hier finden Sie Erfahrungsberichte von Betroffenen, Hintergrundinformationen und Hinweise, wie Sie selbst oder Ihre Angehörigen am Rehabilitationssport teilnehmen können.
"Rehasport ist für mich...
eine Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe"
(Gaby, 71 Jahre, Herzerkrankung und Sehbehinderung)
"Rehasport ist für mich...
eine Bereicherung für meinen Lebensalltag.“
(Marion, 72 Jahre, Herzinfarkt)
Die häufigste Herzerkrankung stellt die Koronare Herzerkrankung (KHK) dar. Sie tritt bei immer jüngeren Menschen auf und ist im höheren Lebensalter die häufigste Todesursache. Zudem nimmt vor allem mit höherem Lebensalter die Häufigkeit der Herzinsuffizienz zu, jedoch kann auch bereits bei jüngeren Menschen infolge einer Herzmuskelentzündung, durch chronischen Alkoholabusus und insbesondere auch nach Viruserkrankungen, wie einer COVID-19-Erkrankung eine Herzinsuffizienz auftreten.
Die körperliche Leistungsfähigkeit ist ein immer wichtiger gewordener Faktor im Sinne der Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen. Ein hoher Fitnessgrad ist im Vergleich mit einer geringen körperlichen Leistungsfähigkeit mit einer Reduktion der Gesamtmortalität verbunden, weshalb die langfristige Verbesserung und Stabilisierung der körperlichen Leistungsfähigkeit Ziele der Rehabilitation und Nachsorge sind. Hier spielt körperliche Aktivität und Sport eine zentrale Rolle.
Spezifische Empfehlungen je nach Herzerkrankung:
Rehabilitationssport bietet die Möglichkeit gemeinsam mit anderen durch Bewegung, Spiel und Sport die Bewegungsfähigkeit zu verbessern, den Verlauf von Krankheiten positiv zu beeinflussen und damit besser am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Rehabilitationssport wird von Ärzt*innen verordnet und hat zum Ziel die Ausdauer und Kraft, Koordination und Beweglichkeit zu verbessern, das Selbstbewusstsein zu stärken und zu einem eigenverantwortlichen, lebensbegleitenden Sporttreiben zu motivieren. Einige der spezifischen Ziele körperlicher Aktivität bei Herzerkrankungen sind nachfolgend aufgeführt:
- Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit (Koordination, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit)
- Ökonomisierung der Herzkreislauftätigkeit
- Abbau von Risikofaktoren
- Einflussnahme auf die Sterblichkeit bzw. Reinfarktrate
- Angstabbau, Stressbewältigung
- Teilhabe und Lebensfreude fördern
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Austausch mit Gleichbetroffenen
Sie sind von einer Herzerkrankung betroffen? Besprechen Sie Ihre Ziele, die Möglichkeiten des Rehabilitationssports und das weitere Vorgehen mit Ihrem*Ihrer behandelnden Ärzt*in (Hausärzt*in, Fachärzt*in oder Ärzt*in der stationären Rehabilitationseinrichtung). Sieht diese*r die medizinische Notwendigkeit für Rehabilitationssport, kann er*sie eine entsprechende Verordnung ausstellen.
Sie möchten als Übungsleiter*in im Herzsport aktiv werden? Voraussetzung für die Leitung einer Herzsportgruppe ist die Übungsleiterlizenz B "Sport in der Rehabilitation" mit dem Profil Innere Medizin.
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