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Zurück zur alten Leidenschaft

„Der Behindertensport steht für besondere Werte“: Torsten Burmester folgt als Generalsekretär des DBS auf Thomas Urban

Torsten Burmester gemeinsam mit DBS-Präsident Friedhelm-Julius Beucher an einem Tisch, beide unterschreiben einen Arbeitsvertrage
Torsten Burmester (links) folgt als DBS-Generalsekretär auf Thomas Urban © DBS

„Der Sport hat mich nie losgelassen. Für die letzten zehn Jahre meines Berufslebens möchte ich gerne meine alte Leidenschaft ausleben und meinen Teil zur weiteren Entwicklung des Behindertensports in Deutschland beisteuern“, betont Torsten Burmester. Wechsel an der Spitze der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS): Der 57-jährige Kölner Torsten Burmester übernimmt zum 1. September 2020 die Position als DBS-Generalsekretär und folgt auf Thomas Urban, der den Verband nach gut vierjähriger Tätigkeit verlässt und in seine bayrische Heimat zurückkehrt.

„Wir verlieren einen sehr guten und engagierten Geschäftsführer, der die Entscheidung getroffen hat, eine andere berufliche Aufgabe zu übernehmen. Umgekehrt freuen wir uns auf den riesigen Erfahrungsschatz von Torsten Burmester, mit dem wir unsere erfolgreiche Arbeit für den Behindertensport in Deutschland nahtlos fortsetzen können“, sagt DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. So übergibt Urban im September an Burmester, der anschließend die Geschicke in der Geschäftsstelle des DBS in Frechen leiten wird.

Persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder

Torsten Burmester ist bis dahin noch als Abteilungsleiter Wirtschaftsrecht im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalens tätig, seit 2011 übte er verschiedene Führungspositionen im Schul- und Wirtschaftsministerium aus. Zuvor fungierte der 57-Jährige als stellvertretender Abteilungsleiter Sport im Bundesministerium des Innern (BMI) und war darüber hinaus persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (2002 bis 2005).

Während seiner Tätigkeit im BMI erhielt Burmester, der in Köln ein Sportstudium absolvierte, vielfältige Einblicke in die nationale wie internationale Sportpolitik und in die Sportförderung. „Zu meinen Aufgabengebieten gehörte auch die Förderung des Behindertensports sowie die Spitzensportförderung. 2008 und 2010 habe ich die Paralympics in Peking und Vancouver erlebt, das waren schöne Spiele mit prägenden Erfahrungen“, berichtet Burmester und ergänzt: „Besonders die vielen Erfolge von Verena Bentele, Martin Braxenthaler und Gerd Schönfelder sind mir noch in bester Erinnerung.“

Die zunehmende Professionalisierung und die gestiegene Aufmerksamkeit rund um den Para Sport verfolgte Burmester auch weiterhin. Seit 2019 bringt er sich ehrenamtlich im Management bei den Rollstuhlbasketballern der Köln 99ers ein. Nun widmet sich Torsten Burmester auch hauptberuflich dem Behindertensport – und geht mit viel Vorwissen, einem guten Netzwerk sowie großem Tatendrang an seine neue Aufgabe. „Der Behindertensport steht für ganz besondere Werte, außerdem gehört der DBS zu den größten Sportverbänden in Deutschland – natürlich hat das mein Interesse geweckt, als ich mitbekommen habe, dass ein neuer Generalsekretär gesucht wird“, sagt Burmester.

„Wir wollen mehr Menschen mit Behinderung zum Sport bewegen“

Er wolle seine Erfahrungen, insbesondere aus der Verwaltung und der Sportpolitik, einbringen. „Aus meinem persönlichen Rucksack kann ich sicherlich einiges gebrauchen, vor allem mit Blick auf die Bereiche Personal, Organisation, Haushalt und Digitalisierung“, erklärt der Kölner. Befragt nach seinen Zielen, hat Torsten Burmester bereits mehrere klare Anliegen vor Augen: „Der Behindertensport hat ein Nachwuchsproblem, wir wollen unbedingt Kinder und Jugendliche, generell mehr Menschen mit Behinderung, zum Sport bewegen. Dafür braucht es auch Barrierefreiheit in den Sportstätten. Dieses Thema wollen wir offensiv angehen und einfordern.“

Weitere Ziele: Mehr Trainingsgelegenheiten für Menschen mit Behinderung schaffen, die Athletenförderung weiter ausbauen und die in der jüngeren Vergangenheit deutlich gestiegenen Bundesmittel für den Spitzensport in dauerhafte Strukturen überführen. „Der Leistungssport mit dem Team Deutschland Paralympics hat eine große Strahlkraft, doch auch der Breiten-, Rehabilitations- und Präventionssport sind wichtige Standbeine des DBS“, sagt Burmester. Schließlich hat der Verband in seinen 17 Landes- und zwei Fachverbänden mehr als 600.000 Mitglieder in rund 6400 Vereinen – und künftig, so das Ziel, sollen mehr Menschen mit Behinderung Sport treiben und mehr Vereine sich für Menschen mit Behinderung öffnen.

„Mit Torsten Burmester kommt ein Generalsekretär zum DBS, der das Ehrenamt im deutschen Sport genauso kennt wie das Hauptamt. Er arbeitet unaufgeregt, verfügt über analytischen Sachverstand und besticht immer wieder mit seinen vielfältigen Kenntnissen“, sagt Friedhelm Julius Beucher, der dem scheidenden Generalsekretär Thomas Urban für seine private und berufliche Zukunft viel Erfolg und alles Gute wünscht. Dieser verlässt den DBS nach über vier intensiven und spannenden Jahren auch mit einem weinenden Auge. „Gemeinsam mit dem Präsidium und meinem Team in der Bundesgeschäftsstelle konnten wir in dieser Zeit einiges bewegen. Höhepunkte waren dabei sicherlich die Paralympischen Spiele in Rio und Pyoengchang, der erreichte Aufwuchs im Leistungssportpersonal und in der Sportjahresplanung sowie mehrere Projekte im Bereich Sportentwicklung“, erklärt Urban und fügt an: „Auch in Bezug auf die Professionalisierung der Abläufe in der Bundesgeschäftsstelle und in der Vermarktung gemeinsam mit unserem Partner Deutsche Sport Marketing sind wir einen guten Schritt vorangekommen. Ich bin überzeugt, dass mein Nachfolger diesen Weg sehr erfolgreich fortführen wird und wünsche ihm dabei alles Gute.“