Mission Tokyo 2020 - 3. Vorstellung

Mission Tokyo 2020 - 3. Vorstellung

Bereits im November 2019 startete die "Mission Tokyo 2020" für die Teilnehmer*innen des Paralympischen Jugendlagers. Das erste Vortreffen in Köln wurde zum gegenseitigen Kennenlernen genutzt. Hier wurden auch die weitere Qualifikationsphasen der "Mission Tokyo 2020" besprochen. Neben dem Besuch eines themenspezifischen Workshop-Wochenendes zählte auch die Erstellung eines Referats/einer schriftlichen Ausarbeitung im Themenfeld "Inklusion/Behindertensport/Paralympics" zum Inhalt der "Mission Tokyo 2020". Aufgrund der Verlegung des PJL um ein Jahr, wurde die "Mission Tokyo 2020" erweitert und die Delegation befindet sich seit November 2020 auf der "Virtual_Mission Tokyo 2020". Bei regelmäßigen virtuellen Treffen sind Personen aus dem Umfeld des Team Deutschland Paralympics sowie weitere besondere Persönlichkeiten, zu Gast.

Wir freuen uns sehr darüber, wöchentlich Referate/schriftliche Ausarbeitungen der Teilnehmer*innen des PJLs präsentieren zu können. Heute mit dem Referat von Moritz zum Thema "Inklusion".

Inklusion – Ein Referat von Moritz Goldbach

„Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt“ Prof. Dr. Reinhard Turre

Als allererstes kläre ich die Frage, was Inklusion überhaupt bedeutet. Es bedeutet, dass jeder Mensch unabhängig seines Aussehens, seiner Hautfarbe, seinem Ursprungsland, oder seiner Behinderung in den Alltag integriert wird. Jeder Mensch gehört ganz natürlich dazu. Wenn jeder Mensch dabei sein kann. Das ist Inklusion. Es zählen die inneren Werte. Häufig werden Menschen mit einer Behinderung mit Inklusion in Verbindung gebracht. Es gibt viele Wege sich als Gehandicapter zu Integrieren. Zum Beispiel einem Behindertensportverein beizutreten. Diese haben sich in den letzten Jahren extrem entwickelt. So können nicht nur Leute ohne eine Beeinträchtigung, sondern auch Menschen mit einer Behinderung irgendwann mal ein Weltmeister werden. Außerdem wird heutzutage sehr viel in den Städten dafür getan, dass man Menschen mit Behinderung ins Alltagsleben integriert. Ein Beispiel dafür wäre, dass das Verreisen mit einer Behinderung. Zwar hapert es nach wie vor an manchen Stellen, aber es wird sehr viel dafür getan das auch ein Mensch, der im Rollstuhl sitzt oder blind ist in den Urlaub fahren kann. Heutzutage ist es wesentlich einfacher als vor ein paar Jahren. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Hier mal eine persönliche Episode, in der ich bemerkt habe, das die Städte nicht besonders darauf aufgebaut sind das man als gehandicapter Reisen kann. Öfters im Jahr musste ich ins Krankenhaus nach Münster da ich dort operiert wurde. Wir konnten nur mit dem Zug dorthin fahren. Also mussten wir zusehen, dass wir mit einem Rollstuhl in den Zug kommen. Als wir früh an dem Bahnhof angekommen sind, wurden wir schon mit dem ersten Problem konfrontiert. Wir mussten erst mal auf den Bahnsteig kommen. Das Ergebnis war, das extra wegen mir ein Zug auf ein anderes Gleis umgeleitet werden musste. So konnten wir dann doch ohne Probleme in den Zug kommen Auf der Rückfahrt jedoch mussten wir mit einer Zugbegleiterin 5 Gleise zu Fuß oder im Rollstuhl überqueren. Solch eine Situation beweist, dass die Städte noch nicht vollständig auf gehandicapte Reisende ausgelegt sind. Ist man aber in einer Großstadt wie zum Beispiel Berlin oder anderen Großbahnhöfen in Deutschland kann man ohne Probleme in jede Ecke des Bahnhofes kommen. Außerdem gibt es heutzutage schon viele Schulen wo eine Behinderung mit zum Alltag gehört. Wie zum Beispiel meine Schule. Die Bauhausschule Cottbus, die ab der Oberstufe nur für Leute mit einer Behinderung gilt. Sie ist dafür ausgelegt, dass ein Schüler während des Schulbetriebes auch therapiert werden kann. Außerdem kann man auch als im Rollstuhlsitzender in jeden Raum der Schule fahren.

Es gibt bestimmte Vereine und Initiativen, die die Inklusion sehr fördern. Zum Beispiel die Aktion Mensch. Sie engagiert sich ständig für das normale Leben eines Gehandicapten. Um sich selbst in dem Thema zu engagieren kann man in bestimmte Vereine eintreten. Es gibt sehr viele Möglichkeiten dazu. Wie zum Beispiel in einer Integrations- Kita, einem Altenheim oder in einem Behindertensportverein. Im Dezember 2006 wurde durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ für gültig erklärt. Im März 2009 ist dieses Übereinkommen auch ins nationale Recht innerhalb Deutschlands überführt worden. Übergeordnetes Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung, also die unmittelbare, direkte und selbstbestimmte Teilhabe in der Gesellschaft. Egal wie er aussieht, spricht oder läuft. Trotz dass sich die Inklusion in den letzten Jahren so extrem entwickelt hat, bekommt man immer noch manchmal einen schrägen Blick oder ein Wort an den Kopf geworfen. Für manche Leute ist halt eine Behinderung etwas, worunter sie sich nichts vorstellen können. Umso schneller man Behinderungen in den Alltag integriert umso schneller können Außenstehende damit besser umgehen.

Für mich gibt es nicht nur negative Seiten an einer Behinderung. Ich darf mich jetzt freuen, dass ich wegen meines Handycaps und wegen meiner sportlichen Leistung mit zu den Paralympischen Spielen 2021 fahren darf.

 

Quelle: Moritz Goldbach