Aktuelles von der DBSJugend
Rezept für Bewegung – jetzt auch für Kinder

Die Initiative „Rezept für Bewegung“ ist eine Erfolgsgeschichte. Bereits 2011 wurde sie gemeinsam vom Deutschen Olympischen Sportbund, der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention ins Leben gerufen – und wird seitdem erfolgreich in 14 Landessportbünden umgesetzt sowie durch weitere Ärzteverbände unterstützt. Sie soll dazu beitragen, dem Bewegungsmangel innerhalb unserer Gesellschaft vorzubeugen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es das „Rezept für Bewegung“ nun auch für Kinder und Jugendliche.
Eine Entwicklung, der die Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ) äußerst positiv gegenübersteht, denn gerade für Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung ist regelmäßige Bewegung von enormer Bedeutung. Obwohl die Mitgliederzahl der DBSJ seit der Corona-Pandemie wieder auf rund 45.000 gestiegen ist, treiben laut dem dritten Teilhabebericht der Bundesregierung 39 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit einer Behinderung immer noch überhaupt keinen Sport. Die konkrete Bewegungsempfehlung durch den eigenen Arzt in Form des „Rezepts für Bewegung“ kann daher eine erste gute und verbindliche Motivation sein, ein aktiveres und gesünderes Leben zu führen.
„Bewegung ist eine präventive Maßnahme zur Erhaltung der Konstitution, die besonders für Kinder und Jugendliche mit Behinderung von großer Bedeutung ist. Regelmäßige Bewegung ist entscheidend für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung, da sie die sozialen, kognitiven sowie physischen Fähigkeiten und Fertigkeiten fördert. Das Rezept für Bewegung bietet daher besonders jungen Menschen mit Behinderung eine wertvolle Chance, zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Stärkung der Teilhabe an der Gesellschaft“, sagt Bundesjugendsportärztin Amrei Zieriacks.

Denn Sport ist für Kinder mit und ohne Behinderung weit mehr als nur Bewegung. Wie wissenschaftliche Studien zeigen, haben Kinder einen intrinsischen Bewegungsdrang, der bereits im frühesten Kindesalter gefördert werden sollte. Gerade für Kinder mit Behinderungen ist dies von besonderer Bedeutung, da sie im späteren Leben noch stärker von Bewegungsmangel betroffen sind. Zudem können sportliche Aktivitäten positive physiologische Effekte haben, wie beispielsweise eine Erhöhung der Knochendichte bei Kindern mit infantiler Zerebralparese oder Rückenmarksverletzungen, was langfristig das Osteoporoserisiko senkt.
Darüber hinaus hat Sport für Kinder mit Behinderungen eine besonders wertvolle Bedeutung für die Entwicklung der motorischen und kognitiven Leistungsfähigkeit. Die sportliche Betätigung stärkt das Vertrauen in die eigene Kompetenz und fördert damit das Selbstbewusstsein. Dies trägt maßgeblich zur sozialen Integration und persönlichen Entwicklung bei.
Das "Rezept für Bewegung" setzt genau an diesem Punkt an und bietet eine konkrete Maßnahme, um mehr Kindern und Jugendlichen – unabhängig von ihrer körperlichen Verfassung – den Zugang zu Sport und Bewegung zu ermöglichen. Die Initiative leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung und zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Weitere Informationen zum „Rezept für Bewegung“ gibt es hier.