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Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation zu „Kinderturnen inklusiv“ liegen vor

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Das Kooperationsprojekt „Kinderturnen inklusiv“ hat das Potential wohnortnahe Sportangebote für alle Kinder zu etablieren.

Nach zwei Jahren liegen nun die Ergebnisse zum Kooperationsprojekt „Kinderturnen inklusiv“ der Deutschen Turnerjugend und der Deutschen Behindertensportjugend vor. Das Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) war mit der Evaluation des von Aktion Mensch geförderten Kooperationsprojektes beauftrag worden. Die Evaluation wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Förderprogramms ZI:EL „Zukunftsinvestitionen: Entwicklung jungen Engagements im Sport“ der Deutschen Sportjugend gefördert.

Ziel der Evaluation war eine Wirkungsanalyse des Projektes. Neben der Evaluation der vier Pilotschulungen Anfang 2014 wurden auch die Erfahrungen der Übungsleiterinnen und Übungsleiter während der einjährigen Umsetzungsphase an drei Messzeitpunkten mittels Fragebogen festgehalten. An Messzeitpunkt zwei wurden zusätzlich die Eltern der teilnehmenden Kinder und an Messzeitpunkt drei zusätzlich die Kinder befragt. Insgesamt nahmen 81 ÜL, 108 Eltern und 126 Kinder an den Befragungen teil.

Die Pilotfortbildungen wurden von den teilnehmenden Übungsleiterinnen und Übungsleitern insgesamt als gut und nützlich für die praktische Durchführung inklusiver Kinderturn-Gruppen bewertet. Auffallend war die heterogene Gruppe der Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die sich sowohl auf die relativ große Altersspanne als auch auf die vorliegenden Sportlizenzen bezog.

Das FIBS legt in dem Bericht dar, dass insgesamt keine gravierenden Probleme, im Sinne von unüberwindbaren Hürden, bestehen, mit denen sich die Übungsleiterinnen und Übungsleiter auseinanderzusetzen haben. Eine intensive Elternarbeit mit einem Schwerpunkt auf die Sensibilisierung insbesondere der Eltern von Kindern ohne Behinderungen für inklusiven Sport ist nach Meinung der Wissenschaftler besonders wichtig. Die Elternarbeit kann Berührungsängste abbauen und somit den gleichberechtigten Umgang der Kinder untereinander fördern. Sie kann auch dazu beitragen, dass alle Kinder selbstverständlich und gerne miteinander turnen, spielen und üben.

Nahezu alle Kinder gehen gerne zu den Kinderturn-Gruppen und bewerten die Angebote äußerst positiv. Jedoch gibt es auch ca. ein Drittel der Kinder ohne Behinderung, das nicht so gerne mit Kindern mit Behinderung spielt bzw. übt oder sich diesbezüglich unsicher ist. Hier könnte eine gezielte Elternarbeit dazu beitragen, ein positives und unvoreingenommenes Erziehungsverhalten in Bezug auf den Umgang mit Kindern mit Behinderung zu fördern.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass das Projekt „Kinderturnen inklusiv“ Potenzial hat, um wohnortnahe Sportangebote für alle Kinder zu etablieren.

Die Ergebnisse der Evaluation wurden bereits in Ansätzen auf dem Kongress „Wir bewegen ALLE! Vielfalt und Teilhabe im Kinder und Jugendsport erleben.“ vom 11. bis 13. Dezember 2015 in Frankfurt am Main vorgestellt. Der komplette Endbericht ist HIER einzusehen.

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