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Zu Gast bei „Jugend trainiert für Olympia/Paralympics 2012“

Ein spannender Wettbewerb mit tollen Persönlichkeiten

Viele junge Talente haben es ins Bundesfinale nach Berlin geschafft und wollen nun mit ihren Mannschaften um den Sieg kämpfen. Seit 1969 findet der Mannschaftswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ statt, im Jahre 2010 und 2011 wurde zum ersten Mal das Pilotprojekt „Jugend trainiert für Paralympics“ ausgetragen. Nun fand Anfang Mai das Frühjahrsfinale 2012 zum ersten Mal offiziell statt. Nach dem Sieg eines Wettbewerbs auf der Jugendwebsite der Deutschen Bahn durfte ich als Schülerreporterin nach Berlin reisen und dort erste Erfahrungen zum Thema Behindertensport sammeln.

Eröffnungsfeier in der Max-Schmeling-Halle

260 gehandicapte Schüler und Schülerinnen betreten voller Erwartung den Innenraum der Max Schmeling Halle in Berlin. Vor ihnen liegt eine tolle Eröffnungszeremonie. Nicole Nikoleitzik, dessen Schwester Claudia schon an den Paralympics 2008 teilnahm, begrüßte die rund 4500 Athleten von „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ mit einer tollen Rede. „Ich war schon aufgeregt, aber das war ein absolutes Highlight für mich“, so die 16-jährige Schülerin. Alle Sportler sind mit dem Ziel angereist, im Bundesfinale alles zu geben und ihrem Ziel immer näher zu kommen, einmal bei den Paralympics dabei zu sein. Einige der Schüler und Schülerinnen sitzen im Rollstuhl oder sind durch andere Erkrankungen in ihrem alltäglichen Handeln eingeschränkt. Doch was man als Außenstehender sofort erkennt, ist das man mit bewundernswerten jungen Menschen zu tun hat, die nur so an Lebensmut trotzen. Was allerdings im Behindertensport vor allem groß geschrieben wird ist: RESPEKT! Nicht nur dem anderen Respekt zollen, für seine besonderen Leistungen, sondern dem Gegenüber genauso akzeptieren wie er ist und was er verkörpert.

Tolle Show mit vielen hochkarätigen Gästen

Offiziell wurde der Wettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“ durch die vierfache WM und zwölffache Paralympics-Siegerin Verena Bentele eröffnet, denn sie entzündete das Feuer. „Eine tolle Veranstaltung. Hier kann der Nachwuchs optimal gefördert werden.“, befürwortete Bentele die Veranstaltung. Doch auch der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes Friedhelm Julius Beucher ist stolz auf die Veranstaltung: „Diese Eröffnungsfeier wurde vor allem durch Normalität ausgezeichnet“, so Beucher. Denn während die 260 Jugendlichen aus verschiedenen Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt motorische und körperliche Entwicklung große Eröffnung feierten, waren die anderen angereisten Sportler der Veranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“ schon fertig mit ihren Wettkämpfen und bejubelten nicht nur ihre Leistungen und Sportler, sondern auch die Sportler mit einem Handicap, für die es erst am nächsten Tag so richtig ernst wurde.

„Der Spaß steht im Vordergrund“

Im Bundesleistungszentrum in Kienbaum wurde dann um den Bundessieg gekämpft. Angetreten wurde in den Disziplinen: Schwimmen, Leichtathletik, Rollstuhlbasketball und Tischtennis. Ganz besonders spannend wurde das Rollstuhlbasketballfinale, denn hier gaben beide Mannschaften alles, um den Sieg zu bekommen. Während auf der einen Seite die Fans der Erich-Kästner-Schule aus Langen ihre Mannschaft unterstützten, legte der andere Finalist, die Hugo-Kükelhaus-Schule aus Wiehl, nach und konnte den Bundessieg im Rollstuhlbasketball in der Verlängerung perfekt machen. Während die einen jubelten und ihr Glück kaum fassen konnten, flossen bei den 2. Gewinnern kleine Tränen der Enttäuschung. Doch beide Mannschaften sollte man zu einer hervorragenden Leistung gratulieren. Darüber hinaus waren die Schmerzen und die Enttäuschung der gerade erlebten Niederlage schnell vergessen, denn
die Zweitplatzierten gratulierten den Gewinnern direkt im Anschluss. Was man hier vor allem wieder merkte ist, dass sich die Sportler aufs Ganze respektieren und ihre Gratulation von Herzen kam und sie sich für die andere Mannschaft freuen konnten. Trotz all der Wettkämpfe konnten viele Athleten tolle Freundschaften knüpfen.

Am Ende sollte man sagen, dass diese Veranstaltung für alle ein ganz besonderes Erlebnis war und viele, die es abschrecken sollte wenn sie das Wort Behindertensport hören, sollten sich einmal so eine Veranstaltung anschauen. Denn gerade wer großer Fußballfan oder im Sport tätig ist, weiß, dass dort nicht immer alles mit fairen Mitteln und Respekt zugeht. Daher könnten sich viele Sportler oder sportliche Wettkämpfe eine Scheibe von der Fairness und Anerkennung abschneiden und ihren Gegner oder Konkurrenten mit Respekt entgegentreten und auch nach einer Niederlage oder dem nicht gewünschten Ergebnis dem anderen den Sieg gönnen.

Verfasst von der Schülerreporterin der Deutschen Bahn AG, Nina Kozikowski