Aktuelles von JTFP

DB-Schülerreporter Yannik berichtet über das Herbstfinale "Jugend trainiert für Olympia"

Einsatz am Limit: Deutsche Jugendsportler im Wettkampf ums Edelmetall

Berlin (yalo) - „[...] Wir haben die City-Toilette und den Plattenbau, Kaiser's Lebensmittelkette. Unser Blick ist ein bisschen trübe – zu viel Beton, zu wenig Liebe“, beschreibt Juli-Frontfrau Eva Briegel in dem von Rainald Grebe komponierten Stück „Miriam“ mit Charme den verruchten und berühmt-berüchtigten Berliner Stadtteil Marzahn. Für einen gebürtigen Westfalen und auserkorenen Schülerreporter der Deutschen Bahn nicht unbedingt ein Motivationskick, um die erste Reise in die 3,5-Millionen Einwohner große Bundeshauptstadt anzutreten. Nach zwei
verpassten S-Bahnen stehe ich nun, zum Glück doch noch pünktlich, vor der Produktionsfirma, mit der ich im Auftrag der Deutschen Bahn Filmaufnahmen für „Jugend trainiert für Olympia“ (JTFO) durchführen werde. Seit diesem Jahr übernimmt der Verkehrskonzern das Hauptsponsoring dieser landesübergreifenden Schulsportwettbewerbe und ist insbesondere an repräsentativen Aufnahmen für die nachträgliche Berichterstattung interessiert. In diesem Zusammenhang lerne ich Redakteurin Britta und ihr zweiköpfiges Kamerateam kennen, mit denen ich mich zum ersten Programmpunkt des Tages, der Regattastrecke in Berlin-Grünau, auf den Weg mache. Während Britta sich auf das Interview mit Profi-Ruderer Marcel Hacker vorbereitet, wandern Kamera und Tonmann in Richtung Steg, um die ersten Bilder der jugendlichen Leistungssportler einzufangen. Auch ich schaue mich um, mache ein paar Fotos, versuche Kontakte zu knüpfen. Ich will wissen, wie es neben Schule, Freunden, Liebe, eben dem ganz normalen Alltag, möglich ist, solch erfolgreichen Sport zu betreiben, dass es sogar für eine Teilnahme an JTFO reicht. Eine Gymnasiastin aus Niedersachsen, gerade mal ein Jahr jünger als ich, verrät mir, dass ein Training von sechs Tagen in der Woche für sie völlig normal sei. Auf die Frage, ab wann sich Sport in diesen Dimensionen negativ auf Körper und Seele auswirkt, entgegnet sie, dass eher das Fehlen des Sports ein Problem für sie sei. Hätte sie mich dabei durch ihre Gestik und ihr Lächeln nicht ernsthaft überzeugt, hätte ich ihr das wohl kaum glauben können. Aber auch weitere Gespräche mit JTFO-Teilnehmern und das Interview mit Marcel Hacker, dem ich die gleiche Frage stellte, bestätigt diese Einstellung zum Sport. Die Schüler sehen die Wettbewerbe als Chance, nicht als belastenden Leistungsdruck. Nach weiteren Aufnahmen im Beachvolleyball-Gelände steht für mich ein kurzer Zwischenstopp im Hotel an. Umziehen, Kamera vorbereiten, Abendprogramm und Stadtkarte überfliegen. Schließlich steht das Highlight des Tages noch aus – die Abschlussveranstaltung im Berliner Velodrom. Dazu eingeladen sind neben den über 4000 Sportlern auch Ehrengäste wie die DFB-Direktorin Steffi Jones oder DB-Chef Dr. Rüdiger Grube. Kurz vor 18 Uhr stehe ich mit Britta & Kamerateam vor dem Haupteingang der Veranstaltungshalle, um gute Bilder vom Einlass zu bekommen. Als die Türen endlich geöffnet werden, präsentiert die Bundesrepublik sportliche Schönheiten der Extraklasse, waren uns Britta und ich einig. So viele hübsche, durchtrainierte und glückliche Jugendliche auf einem Punkt hatten wir beide noch nicht gesehen. Dass der Fokus da nicht nur auf dem Notizblock liegt, trifft im Team auf volles Verständnis. Dann geht es endlich los. Um 18.30 Uhr startet das imposante Programm aus Vorführungen, Siegerehrungen, Interviews und Aktionen. Ein Gänsehaut-Gefühl, die strahlenden Jugendlichen mit dem Jubel ihrer Kollegen auf dem Podest zu sehen, stets beglückwünscht von namhaften Vertretern aus Sport, Wirtschaft und Politik. Auch Grube nimmt sich ausführlich Zeit für die Teilnehmer. Dort stände unsere Zukunft und diese müsse gefördert werden, brachte er die Botschaft der Veranstaltung kurz und knapp auf den Punkt. Schließlich, zum Ende des Abends, sorgt „Marquess“ für eine stimmungsvolle Abrundung und die engagierten Jungsportler räumten mit jenem Klischee auf, welches sie von Gleichaltrigen möglicherweise als über-engagierte Einser-Schüler darstellt. Es wurde getanzt, gerockt, gefeiert, und das haben sie sich auch mehr als verdient. Sie sind ganz normal, wie du und ich - mit Liebeskummer, Schulstress und reichlich Diskussionen über Ausgehzeiten. Gerade die Tatsache, dass alle trotz ihrer bemerkenswerten Sportbegabung bodenständig und natürlich wirken, hat mir eine tolle und unvergessliche Reise beschert, auf der ich viele interessante Menschen kennenlernen durfte. Eine wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Den Imagefilm zu JTFO finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Schulsportwettbewerb JTFO finden Sie unter www.jtfo.de.

Quelle: Deutsche Bahn