Brustkrebs - Empfehlungen für den Rehabilitationssport

Allgemein haben Studien gezeigt, dass ein professionell angeleitetes Training effektiver ist als unbeaufsichtigte Aktivitäten. Das Training sollte zwei Mal in der Woche unter Einbezug der motorischen Hauptfähigkeiten Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit gestaltet werden. Es gibt keine krebsspezifischen Übungen, jedoch müssen sich die Bewegungsaktivitäten an der individuellen Situation der Teilnehmer*innen orientieren. Hier sind die medizinische Therapiephase, eventuell vorhandene Nebenwirkungen und Spätfolgen sowie die körperliche Leistungsfähigkeit zu beachten.

Die Auswirkungen der operativen Therapie sind abhängig vom Umfang der Operation. Dementsprechend können die Einschränkungen nach einer Totalentfernung der Brust größer sein als nach einer Brust erhaltenden Therapie. In Abhängigkeit des operativen Vorgehens sind körperliche Aktivität und Bewegung in unterschiedlicher Dosierung möglich. Eine Mobilisierung kann bereits 24 Stunden nach der Brustoperation durch die Physiotherapie durchgeführt werden.

Mögliche Folge der Operation kann eine Schonhaltung sein, die weitere Beschwerden mit sich ziehen kann:

• Verkrampfungen und Verspannungen der Muskulatur
• Schulter-, Nacken und Kopfschmerzen
• Langfristig: Wirbelsäulenfehlstellung und damit einhergehende Rückenschmerzen

Besonders wichtig sind daher Übungen, die die Bewegungseinschränkungen der Schulter überwinden sowie Schonhaltung und asymmetrische Bewegungsabläufe vermindern. Dazu sollten sanfte, fließende sowie rhythmische Bewegungen mit dem Arm auf der operierten Seite und eine Mobilisation des Schultergelenks durchgeführt werden. Ebenso sind Übungen zur Förderung des Lymphabflusses und zur Minderung von Polyneuropathien ratsam. Darüber hinaus kann durch eine spätere körperliche Aktivität und Bewegung mit einer Aktivierung der Muskelpumpe ein bestehendes Lymphödem vermindert bzw. gegebenenfalls das Auftreten verhindert werden. Wichtig für den Erfolg ist die Auswahl der Übungen.
Plötzliche, reißende Bewegungen, lang andauernde statische (isometrische) Übungen sowie intensiver Körperkontakt sollten vermieden werden.

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