Projekte & Modellmaßnahmen

Der Bereich Medizin (Sportentwicklung) beteiligt sich derzeit an folgenden Projekten und Modellmaßnahmen. In diesen werden verschiedene Lehr- und Lernmaterialien entwickelt, die unter anderem auf die Weiterentwicklung des ärztlich verordneten Rehabilitationssport forciert sind. Nachfolgend finden Sie detaillierte Materialien zu den verschiedenen Themen:

Bewegung gegen Krebs

Der DBS vertritt als langjähriger Partner in dem Projekt "Bewegung gegen Krebs" die Interessen von Menschen mit Krebserkrankungen und macht sich für den Rehabilitationssport für diese Zielgruppe stark. Initiiert wurde das Projekt durch die Deutsche Krebshilfe, dem Deutschen Olympischen Sportbund und der Deutsche Sporthochschule Köln.

Seit 2014 machen die Kampagnenpartner bereits auf die wichtige Bedeutung körperlicher Aktivität bei der Krebsprävention aufmerksam und zeigen Möglichkeiten auf, wie sich Sport und Bewegung in den Alltag integrieren lässt. Ziel der Kampagne ist es Bewegungsangebote für Krebspatient*innen zu erweitern und bekannt zu machen. Hierzu gibt es u.a. eine bundesweite Aufklärungskampagne "Bewegung gegen Krebs". Zudem haben die Partner gemeinsam eine Informationsbroschüre als Leitfaden für Ärzt*innen entwickelt und eine weitere Broschüre für Patienten*innen herausgegeben. Diese Broschüren informieren über die Möglichkeiten einer durchgängigen „Bewegungskette" – von der Akutklinik zum Rehabilitationssport bis hin zum lebenslangen Sporttreiben. Die Broschüren können über die Deutsche Krebshilfe bestellt werden. Mehr zur Kampagne und Sport bei Krebs lesen Sie hier

Der DBS hat aktuell das Teilprojekt 1 "Qualifizierungsmöglichkeiten im Rehabilitationssport in der Onkologie" übernommen. Hier werden nach einer IST-Analyse der bestehenden Inhalte der Aus- und Fortbildungen im DBS und im DOSB einheitliche Inhalte für die Qualifizierungsmaßnahmen von Übungsleiter*innen im Rehabilitationssport in der Onkologie erarbeiten. Im Vordergrund steht die Erstellung einheitlicher Lehr- und Lernmaterialien nach modernen Lern- und Lehrmethoden. Diese Materialien werden im Rahmen von Modelllehrgängen und einer Multiplikatorenschulung erprobt und evaluiert, um sie langfristig in die Aus- und Fortbildung zu implementieren. Ein weiteres Ziel ist es, bestehende Angebote im Rehabilitationssport für Menschen mit Krebserkrankungen auszuweiten und neue Angebote zu schaffen.  

Bewegung gegen Krebs – Ziele des onkologischen Rehabilitationssports

Bewegung gegen Krebs – Stundenplanung im Rehabilitationssport bei Krebserkrankungen

Sport für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen

Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen weisen häufig Defizite in der psychosozialen und psychomotorischen Entwicklung auf. Obwohl positive Effekte auf die körperliche, motorische und emotionale Entwicklung durch regelmäßigen Sporttreiben nachgewiesen wurden, sind die Sportangebote für diese Zielgruppe nur begrenzt vorhanden. Daher hat der DBS in Zusammenarbeit mit der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) das Projekt "Sport für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen" in 2015 ins Leben gerufen. Weitere Projektpartner sind die Kinderherzstiftung, Uniklinik und Universität zu Köln sowie der Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. Das übergeordnete Ziel ist es, mehr Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen zu Bewegung und Sport zu bringen. Das Projekt wurde mit der Durchführung einer Multiplikator*innen-Schulung im Februar 2019 erfolgreich abgeschlossen. In dem Projekt lagen die Schwerpunkte in dem Informieren über die positive Wirkung von Bewegung, Spiel und Sport auf die kognitive, physische und psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen und der Fortbildung von Übungsleiter*innen. Hierzu wurde von Expert*innen ein Curriculum als Fortbildungsmodul mit 15 Lerneinheiten entwickelt mit dem Schwerpunkt einer praxisnahen Vermittlung von Bewegungs- und Sportangeboten für diese Zielgruppe. Dieses Curriculum ist eine Handreichung für die Übungsleiter*innen konzipiert und soll den Einstieg in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen erleichtern und den Aus- und Aufbau von Gruppen im Rehabilitations- und Breitensport fördern. Zudem sollen mehr qualifizierte Angebote geschaffen werden, damit Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen davon profitieren. Das Curriculum wurde den Landes- und Fachverbänden für deren Aus- und Fortbildung zur Verfügung gestellt.

Ausführliche Projektinformationen erhalten Sie hier:

Multimorbidität

Durch die allgemein steigende Lebenserwartung und den soziodemographischen Entwicklungen gewinnt das Thema Multimorbidität in der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung.  Im allgemeinen Verständnis bedeutet Multimorbidität das gleichzeitige Auftreten mehrerer chronischer Erkrankungen und wird dadurch eine große Herausforderung hinsichtlich der Patientenversorgung. Die Erkrankungen sind dabei nicht einzeln zu betrachten, sondern greifen ineinander, interagieren und können sich gegenseitig beeinflussen. Es zeigt sich, dass 62% der über 65jährigen drei oder mehrerer Erkrankungen vorweisen, wodurch auch die steigende Anzahl der multimorbiden Teilnehmer*innen im Rehabilitationssport nicht verwundert. Dennoch tritt Multimorbidität nicht nur im höheren Lebensalter auf, sondern kommt bei Erwachsenen aller Altersgruppen ab 18 Jahren vor.  

Die Komplexität von Multimorbidität bedeutet für die Übungsleiter*innen im Rehabilitationssport, dass sie über ein breites Wissen zu den medizinischen Grundlagen sowie möglicher Interaktionen der verschiedenen Erkrankungen und deren Auswirkungen auf die Funktionalität verfügen und hieraus abgeleitet geeignete rehabilitative Maßnahmen für die Teilnehmer*innen erarbeiten.

Kurz und knapp: Erklärvideo Multimorbidität

Mit dem Projekt „Multimorbidität“ hat der DBS diese Problematik aufgegriffen und zielgruppenspezifische Lehr- und Lernmaterialien für die Praxis erarbeitet. Für weitere Informationen zum Online Modul oder zum Skript „Multimorbidität Wissen in Theorie und Praxis“ (auch in gedruckter Form verfügbar), wenden Sie sich gern an Kerstin Aschenbroich (aschenbroich@dbs-npc.de).