Vier Goldmedaillen am letzten Wettkampftag

Leichtathletik-EM: Rehm, Behre, Streng und Floors sprinten gemeinsam zu Gold. Weitere Medaillen für Bensusan, Liebhardt, Willing, Scheil, Schulze und Baldé.

Foto: Frischmann

Mit insgesamt 13 Gold-, 21 Silber- und 9 Bronzemedaillen ist für die deutsche Mannschaft die Leichtathletik-EM im italienischen Grosseto heute zu Ende gegangen.

83 Tage vor Beginn der Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro fällt das Fazit von Bundestrainer Willi Gernemann positiv aus: „Für uns waren die Wettkämpfe eine wichtige Standortbestimmung auf dem Weg nach Rio. Somit war die Entscheidung mit unseren Athleten an der EM teilzunehmen, absolut richtig. Wir haben Bestleistungen aufgestellt und auch einige tolle Rekorde erzielt. Unser Kernteam hat in Grosseto überzeugt. Nun gilt es in den kommenden Wochen auf diesen Leistungen aufzubauen, um dann in Rio in einer Top-Verfassung an den Start zu gehen.“

Ein großes Ausrufezeichen hinter ihre Leistung setzte heute die deutsche 4 x 100 Meter Staffel mit Markus Rehm, David Behre, Felix Streng und Johannes Floors. Die Leverkusener Sprinter gewinnen mit neuem Europarekord von 41,49 sec überlegen den Staffelwettbewerb. Trainer Düe war mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden: „Die Jungs haben heute vier gute Wechsel hingelegt. Das regelmäßige Training zahlt sich aus.“ Überglücklich und übereinstimmend zeigten sich auch die Jungs nach dem Rennen: „Wir haben noch Luft nach oben und werden in Rio top in Form sein“.

Die drei weiteren Goldmedaillen des Tages gingen allesamt an die deutschen Damen. Irmgard Bensusan (TSV Bayer 04 Leverkusen) gewinnt ihren zweiten Titel im 100 Meter Rennen. Die Weltranglistenerste des Jahres 2015 bestimmte das Rennen von der Spitze aus und hielt ihre Gegnerinnen in Schach. Mit 13,60 sec stellte sie eine Saisonbestleistung auf. Im Kugelstoßen der Startklasse F37 gewann Franziska Liebhardt die Goldmedaille und konnte mit allen sechs Versuchen die 13 Meter übertreffen. Mit 13,62 m zeigte die Athletin von Steffi Nerius wieder einmal eine starke Leistung. Auch Martina Willing (BPRSV Cottbus) bewies im Speerwurf einmal mehr ihre Klasse. Mit einer neuen Saisonbestleistung von 22,05 m gewann sie Gold vor der Lettin Dadzite. Marie Hawkeswood belegte mit persönlicher Bestleistung von 17,50 m Platz 4.  

Silber ging an Daniel Scheil (BSV Weiden) mit 9,94 m im Kugelstoßen der Startklasse F33 und im Speerwerfen der Startklasse F46 an Mathias Schulze mit 45,83 m. Zur Rio-Norm fehlen dem Athleten von Bernd Biewisch immer noch fünf Meter. Schulze, der auf Grund des Rio-Programms auf den Speerwurf umsteigen musste, gibt sich dennoch kämpferisch im Kampf um die Norm. Eine zweite Bronzemedaille dieser EM konnte Alhassane Baldé gewinnen. Im 1500 m Rennen der Startklasse T54 sicherte sich der 31-jährige in 3:19,34 min Bronze hinter den Favoriten Weir (GBR) und Beychenok (RUS).