Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Zeltinger benennt seinen Kader für Rio de Janeiro

So sehen Siegerinnen aus: Deutschlands Damen feiern den EM-Titel © Andreas Joneck
© Andreas Joneck

Keine 24 Stunden nach Rückkehr von einer zehntägigen Testspielreise nach Brasilien hat Herren-Bundestrainer Nicolai Zeltinger und sein Stab die zwölf Spieler nominiert, die bei den XV. Paralympics in Rio de Janeiro im September das Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust tragen sollen. Nun steht als letzter Schritt die endgültige und offizielle Nominierung durch den Deutschen Behinderten Sportverband (DBS) an.

In den Kreis der deutschen Nationalmannschaft zurückkehren wird dabei Kai Möller, der bei der WM 2014 im südkoreanischen Incheon letztmals im Kader stand. Der 25-Jährige spielte in der abgelaufenen Saison für die FCK Rolling Devils und wird 2016/2017 für die BG Baskets Hamburg auf Korbjagd gehen. Neben Möller wird auch Youngster Nico Dreimüller seine paralympische Premiere an der Copacabana feiern. Der 18-jährige Leistungsträger der deutschen U22-Nationalmannschaft wurde 2013 zusammen mit Kai Möller Junioren-Weltmeister und ist inzwischen der vierte Spieler aus der Mannschaft von U22-Bundestrainer Peter Richarz, der den Sprung in den A-Kader geschafft hat.

Ansonsten vertraut Zeltinger auf die Spieler, die im vergangenen Jahr bei der EM im britischen Worcester mit dem Gewinn der Bronzemedaille glänzten. Der eingespielte Kader um das Offensiv-Quartett Aliaksandr Halouski und André Bienek vom Deutschen Meister aus Thüringen, Thomas Böhme aus Wetzlar und Liga-Topscorer Dirk Passiwan aus Trier, ist reif auch bei den Paralympics vom 7. bis 19. September sein Können erfolgreich unter Beweis zu stellen. 2012 in London endeten die deutschen Hoffnungen nach einer sehr starken Vorrunde im Viertelfinale. Dort hatte das Team Germany den Medaillenkandidaten USA bereits am Rande einer Niederlage, ehe am Ende eine knappe Niederlage das Aus bedeutete.

„Wir haben nun einen hervorragenden Mix aus jungen und hungrigen sowie abgeklärten und routinierten Spielern im Kader“, freute sich Bundestrainer Zeltinger über die nun vorgenommene nicht leichte Auswahl: „Die nicht berücksichtigten Spieler brauchen sich nichts vorzuwerfen, sie haben alles gegeben. Letztendlich war insbesondere im 3er-Bereich ein sehr harter Kampf. Mit Bienek und Böhme haben wir dort bereits zwei Weltklassespieler sowie mit Magenheim einen herausragenden Backup. So haben wir uns als vierten Spieler in diesem Bereich für Kai Möller entschieden. Ihn können wir aufgrund seiner Physis und Größe als einzigen seiner Klassifizierung auch auf der Center-Position im Post in einer ganz anderen Line-Up einsetzen, was für uns besonders wertvoll sein wird“.

Den Sprung aus dem erweiterten Kader nicht geschafft haben dagegen die beiden Hannoveraner Jan Sadler und Philipp Schorp sowie Jens-Eike Albrecht aus Thüringen. Im Vergleich zum EM-Kader des Vorjahres hat neben Sadler auch Marcus Kietzer, der bereits im erweiterten Kader dieses Jahres fehlte, den Sprung nach Rio de Janeiro nicht geschafft.

Paralympics-Kader der deutschen Herren-Nationalmannschaft

Spieler Jahrgang Startklasse Verein/Landesverband
Bienek, André 1986 3,0 RSB Thuringia Bulls / Thüringen
Böhme, Thomas 1991 3,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Dreimüller, Nico 1997 2,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Haller, Jan 1988 2,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Halouski, Aliaksandr 1987 4,5 RSB Thuringia Bulls / Thüringen
Heimbach, Matthias 1993 1,0 BG Baskets Hamburg / Hamburg
Huber, Christopher 1995 1,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Köhler, Dirk 1967 4,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Lohmann, Björn 1979 1,0 RSV Lahn-Dill / Hessen
Magenheim, Sebastian 1988 3,5 USC München / Bayern
Möller, Kai 1991 3,0 BG Baskets Hamburg / Hamburg
Passiwan, Dirk 1976 4,5 Doneck Dolphins Trier / Rheinland-Pfalz

Quelle: Andreas Joneck