Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Das letzte Rennen

Heiko Kröger im Kielboot 1-Person 2.4mR
Heiko Kröger ist mit seiner Leistung nicht zufrieden © Binh Truong

„Das war echt nicht meine Woche“, meinte Heiko Kröger (Norddeutscher Regatta Verein) nach dem letzten Rennen enttäuscht. Mit dem Kielboot 1-Person 2.4mR hat er nur Platz sieben belegt. Und das, nachdem er im Rennen zuvor mit Rang zwei noch einmal sein Können unter Beweis gestellt hatte. Doch mit 70 Gesamtpunkten aus allen elf Rennen reichte es schließlich nur zu Rang sechs. „Heute fand ich besonders den Wind schwierig. Ich hatte viele Drehungen, das hat mich zurückgeworfen“, erklärte er. Er habe zwar gekämpft bis zum Schluss, aber mehr war einfach nicht drin.

Besonders zu kämpfen hatte der 50-Jährige in zwei Rennen mit dem Müll, der in der Marina da Gloria umherschwamm. „Gestern ist mir in Führung liegend eine riesige Plastikplane ins Ruder geraten, die ich nicht mehr los geworden bin. Das hat natürlich das Boot gebremst, was ich am Ende nicht mehr aufholen konnte“, ärgerte er sich. Als Letzter ist er an jenem Tag ins Ziel gekommen.

Die gesamte Regatta gewann am Ende der Franzose Damien Seguin vor dem Australier Matthew Bugg und der Britin Helena Lucas.

Das Kielboot 3-Personen (Sonar) mit Vorschoter Siegmund Mainka, an der Großschot Jens Kroker und am Steuer Lasse Klötzing ist nach einem abschließenden fünften Platz mit 65 Punkten auf den sechsten Gesamtplatz gesegelt.

Die Medaillen gingen an das Team aus Australien vor den US-Amerikanern und dem Boot aus Kanada.

Für alle deutschen Segler war der Wettbewerb in Rio de Janeiro das letzte paralympische Rennen überhaupt. Weil sich nicht mehr genügend Nationen zu den paralympischen Regatten anmelden, wurde der Wettbewerb für Tokio 2020 aus dem Programm genommen. Heiko Kröger ist darüber nicht sonderlich unglücklich. „Der paralympische Geist ist hier bei uns gar nicht richtig angekommen. Wir kennen uns alle und sind hier draußen fast vollständig auf uns selbst angewiesen. Die gesamte Logistik liegt in unseren Händen. Das ist schade, weil unser Sport absolut inklusiv ist. Bei uns segeln Menschen mit und ohne Handicap weltweit bei großen Regatten gegeneinander. Und das werde ich auch weiterhin tun.“