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Zum vierten Mal die Zweitbeste der Welt

Andrea Rothfuss schafft es nach einem packenden Dreikampf erneut auf Platz zwei – Schaffelhuber, Forster und Ristau verpassen das Treppchen knapp, Kreiter mit Schlüsselbeinbruch

Andrea Rothfuss jubelt im Ziel
Andrea Rothfuss jubelt im Ziel © Oliver Kremer / DBS

Nach der perfekten Ausbeute in der Super-Kombination am Vortag hat das deutsche Para Ski alpin-Team im Riesenslalom eine Silbermedaille gewonnen. Andrea Rothfuss ist zum vierten Mal in Folge die zweitbeste Skifahrerin der Welt in der Startklasse der Damen stehend und behauptete in einem spannenden Dreikampf Platz zwei. Das Treppchen verpasst haben hingegen die Monoskifahrerinnen Anna Schaffelhuber und Anna-Lena Forster sowie die sehbehinderte Noemi Ristau. Sehr bitter verlief der Wettkampf für Georg Kreiter. Der 33-Jährige schied in seiner Paradedisziplin aus und brach sich dabei das Schlüsselbein.

„Ich bin jetzt in vier Wettkämpfen viermal die Zweitbeste der Welt geworden – das ist schon grandios. Ich habe meine Leistung abgerufen und bin zufrieden. Es war ein spannender Dreikampf, dieser Wettkampf macht extrem viel Spaß“, sagte Andrea Rothfuss. Ganz nach vorne schaffte es die Französin Marie Bochet mit zwei starken Läufen, doch auch die Kanadierin Mollie Jepsen, Paralympics-Siegerin in der Super-Kombination, zeigte im zweiten Durchgang eine hervorragende Leistung. Doch Rothfuss hielt mit einer beherzten Fahrt dagegen – und die 28-Jährige von der VSG Mitteltal jubelte über Silber.

Ohne Medaillen blieben diesmal die Monoskifahrerinnen Anna Schaffelhuber und Anna-Lena Forster, die in den bisherigen drei Wettbewerben alle drei Goldmedaillen für das deutsche Team gewannen. Doch während die Kontrahentinnen viel Risiko gingen und dabei fehlerfrei blieben, fuhren Schaffelhuber und Forster im ersten Durchgang zu passiv. Das bedeutete Rang sechs und sieben nach dem ersten Lauf und knapp vier Sekunden Rückstand auf die Spitze – ein überraschendes Ergebnis, das wohl so niemand erwartet hatte. Im zweiten Durchgang wollten beide die Aufholjagd starten und zeigten bessere Läufe – doch mehr als die Plätze fünf und sechs sprangen nicht heraus.

Zum dritten Mal knapp am Treppchen vorbei schrammten Noemi Ristau und ihr Guide Lucien Gerkau. Mit einem guten zweiten Lauf verteidigten sie den vierten Platz aus dem ersten Durchgang – für Edelmetall reichte es allerdings nicht. „Die Medaille war wieder zum Greifen nah, aber es hat leider nicht geklappt. Das war erst schade, doch ich hatte schnell wieder ein Lächeln im Gesicht. Die Läufe waren gut, ich bin zufrieden“, berichtete Ristau.

Ihre Paralympics-Premiere feierte Anna-Maria Rieder. Das 18-jährige Küken des deutschen Teams landete auf dem sechsten Platz. „Vor dem ersten Lauf war ich doch nervös, beim zweiten war es schon besser. Es war richtig cool und die Zuschauer haben mich motiviert. Mit der Leistung bin ich zufrieden“, sagte Anna-Maria Rieder.

Eine schmerzhafte Erfahrung im doppelten Sinne war der Riesenslalom für Georg Kreiter. Der 33-Jährige musste nicht nur den bitteren Ausfall in seiner Lieblingsdisziplin verkraften, sondern brach sich bei einem Sturz im ersten Durchgang das Schlüsselbein. Inzwischen wurde Kreiter operiert und fliegt gemeinsam mit der Deutschen Paralympischen Mannschaft am kommenden Montag zurück nach Deutschland.