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Grand Prix Finale in London

Die Nachwuchsathleten

Zum Auftakt der Veranstaltung waren mit Timor Huseni und Hannah Tempel zwei Nachwuchsathleten gefragt. Huseni, der auf Grund seiner beidseitigen Armbehinderung gegen die Konkurrenz nahezu chancenlos war, verpatzte seinen Start und erreichte in 12,19 Sekunden als Siebter das Ziel. Wenig später trat die 15-Jährige Hannah Tempel im Weitsprung an. Beeindruckt von der Kulisse, hatte die Athletin von Sara Mezzi vier Fehlversuche und landete mit 3,18 Metern auf Platz 6. Für beide Athleten war die Teilnahme in London ein weiterer, wichtiger Schritt in ihrer noch jungen Karriere.

Weitsprung mit Rehm und Popow

Nur einen Tag nach seinem starken Auftritt bei der Deutschen Leichtathletik Meisterschaft in Nürnberg ging Markus Rehm beim Grand-Prix Finale in London an den Start. Mit 7,83 Metern setzte er sich vor 23.000 Zuschauern im Olympiastadion, in dem er bei den Paralympics 2012 Gold gewonnen hat, gegen die internationale Konkurrenz durch. „Sieg beim Grand Prix Finale in London...gerne wäre ich weiter als die 7.83 Metern gesprungen, aber das war heute einfach nicht drin“, berichtet der Leverkusener.

Heinrich Popow, zeigte, wie Rehm mit 5,86 m einen konstanten Wettkampf, ohne jedoch einen Ausreißer nach oben zu haben. Am Ende stand für Popow Platz 5 zu Buche. Was allerdings noch wichtiger war, ist die Tatsache, dass seine unmittelbaren Konkurrenten der Japaner Yamamoto (6,11 m) und Däne Jörgensen (6,10m) nur unwesentlich weiter sprangen.  Sowohl Rehm als auch Popow gehören bei der WM in Doha, dann in getrennten Wettbewerben, zum Favoritenkreis. 

Thomas Ulbricht sprintet aufs Treppchen

400 Meter Spezialist Thomas Ulbricht sprinten mit seinem Guide Tobias Schneider in 22,72 Sekunden über 200 Meter in der Klasse T12 auf den Bronzerang. Knapp davor der Russe Fedor Trikolich und der Südafrikaner Jonathan Ntutu. Bei typisch britischen Wetter ein sehr gutes Ergebnis. 

Über 200 Meter der Oberschenkelamputierten ging Léon Schäfer das Rennen stark an. Auf der Zielgeraden fehlte dem 18-Jährigen am Ende die Kraft und die Konkurrenz zog vorbei. In 28,08 Sekunden rangierte der Leverkusener Nachwuchsathlet am Ende auf Rang 7.

Katrin Müller-Rottgardt konnte sich mit ihrem Guide Sebastian Fricke mit der Weltklasse messen – und belegte im 200-Meter-Sprint Rang vier. Mit 25,61 Sekunden war die sehbehinderte Wattenscheiderin nicht weit hinter der Siegerin Libby Clegg aus dem Gastgeberland (25,22 Sekunden). „Am Ende waren alle Sprinterinnen mehr oder weniger auf einer Linie“, schildert Trainerin Simone Lüth, die in London mit dabei war, „Katrin und Sebastian haben das Feld anfangs leicht angeführt, am Ende ist Katrin etwas eingebrochen. Nach ihrer langen Verletzungspause hat sie noch viele Reserven. Da geht noch was! Aber für den starken Gegenwind und die Londoner Kälte ist eine tolle Zeit herausgekommen.“ Großartig fand Lüth auch den Wettkampf an sich: „Die Stimmung war unglaublich und die Organisation perfekt. So etwas habe ich selbst bei Welt- und Europameisterschaften noch nicht erlebt.“

Showdown beim 100-Meter-Lauf

In dem mit Spannung erwarteten 100 Meter Lauf der Unterschenkelamputierten kam es zum Showdown der derzeit besten Sprinter. Felix Streng startete gut, musste dann aber die starke Konkurrenz ziehen lassen. Am Ende sprang für Streng beim Sieg des Favoriten Richard Browne (USA) mit 11,18 Sekunden Platz vier heraus. Johannes Floors, der in der vergangen Woche auf Grund einer Verletzung nur reduziert trainieren konnte, landete in für ihn sehr guten 11,56 Sekunden auf Platz 6. Streng: „Ich habe heute den Fokus auf den Start gelegt. Leider war ich  hinten heraus dann nicht mehr so spritzig, so dass es mit einer Podestplatzierung nicht mehr geklappt hat.“

© Jörg Frischmann (TSV Bayer Leverkusen), Michael Ragsch (TV Wattenscheid 01), Tobias Schneider, Ergänzungen DBS

Hannah Temel präsentiert ihre Startnummer
Hannah Tempel © Jörg Frischmann
Porträtfoto von Markus Rehm
Markus Rehm © Jörg Frischmann
Heinrich Popow beim Sprint
Heinrich Popow
Thomas Ulbricht und Tobias Schneider
Thomas Ulbricht und Tobias Schneider © Tobias Schneider
Porträtfoto Léon Schäfer
Léon Schäfer
Katrin Müller Rottgardt mit ihrem Guide
Katrin Müller-Rottgardt
Johannes Floors beim Sprint
Johannes Floors © Jörg Frischmann